Regierung erhöht die Steuer

Tschick-Hammer – So viel teurer wird das Rauchen jetzt

Die Regierung erhöht zur Budgetsanierung die Tabaksteuer. Inklusive ohnehin fälliger Preisanhebungen könnte das Packerl bis 50 Cent teurer werden.
Angela Sellner
06.03.2025, 14:51

Für Raucher wird ihr "Laster" künftig noch einmal deutlich kostspieliger. Nicht nur, dass das Packerl Tschick wegen der regulären, im Tabaksteuergesetz von 2022 fixierten Steuererhöhung  im März beziehungsweise April um zumeist 30 Cent teurer wird – "Heute" hat berichtet.

Nun kommt mit der neuen Regierung im Zuge der Budgetsanierung eine weitere Erhöhung der Tabaksteuer. Das entsprechende Gesetz soll bereits am 7. März im Parlament beschlossen werden und ab 1. April gelten. Rund 50 Millionen Euro zusätzliche Einnahmen erwartet sich der Finanzminister daraus heuer, ab 2026 sollen es bis zu 100 Millionen werden.

Für Zigaretten macht die im neuen Gesetz vorgesehene reine Steuererhöhung rund 7 Cent pro Packerl (20 Stück) aus, erfuhr "Heute" aus dem Finanzministerium. Das System der Tabaksteuer ist höchst komplex, insgesamt können die Abgaben bis zu 75 Prozent des Kaufpreises ausmachen.

Insgesamt bis zu 50 Cent mehr

"Heute" hat sich umgehört, womit Raucher jetzt rechnen müssen. Klar ist: Es wird eine weitere Preiserhöhung für Tschick geben. Genau könne man natürlich noch nicht sagen, um wie viel und wann Zigaretten erneut teurer werden, sagt Ralph-Wolfgang Lothert, Mitglied der Geschäftsleitung des Tabakkonzerns JTI Austria. "Dass 10 Cent pro Packung ausreichen werden, bezweifle ich", so Lothert zu "Heute".

Rechnet man die 30 Cent, um die Tschick ohnehin jetzt teurer werden, plus noch mal mindestens 10, vielleicht sogar 20 Cent aus der neuen Steuererhöhung, müssten Raucher pro Packerl demnächst bis zu 50 Cent mehr bezahlen!

Rauchen jetzt schon teurer

Die Sorte Camel Blue aus dem Hause JTI beispielsweise kostet ab 10. März 6,50 Euro statt bisher 6,20 Euro. Bei Benson & Hedges Silver steigt der Preis mit 1. April von 5,90 auf 6,20 Euro. Gleiches gilt für die Sorte Winston Classic, die ab April ebenfalls 6,20 Euro kosten wird.

Auch für Marlboro (Philip Morris) steigt der Preis um 30 Cent auf 6,80 Euro pro Packerl. Marken wie Pall Mall, HB und Parisienne (British America Tobacco) werden ebenfalls um 30 Cent je Packerl teurer.

Bald 7 Euro pro Packerl?

Sollte die neue Steuererhöhung sich beim Verkaufspreis mit bis zu 20 Cent niederschlagen, könnte das bedeuten, dass die Packung Marlboro künftig sogar die 7-Euro-Marke knackt! Aus wettbewerbsrechtlichen Gründen dürfen die Tabakkonzerne hinsichtlich Preisbildung freilich keine Angaben machen.

Fakt ist, dass die Raucher jetzt mit gleich zwei Preiserhöhungen rechnen müssen. Der ohnehin avisierten und bereits kommunizierten im März/April – und einer weiteren. Auch wenn das neue Gesetz mit den ersten Maßnahmen der neuen Regierung zur Budgetkonsolidierung schon ab 1. April gelten soll – Änderungen beim Verkaufspreis haben eine Vorlaufzeit. Per sofort können die höheren Abgaben also nicht an die Konsumenten weitergegeben werden. Im Laufe von ein, zwei Monaten aber sicherlich.

Bei Tabakerhitzern fällt die Steuererhöhung besonders drastisch aus.
Getty Images

Noch krassere Erhöhung bei E-Zigaretten

Noch ärger als bei den Zigaretten wird die von der Regierung geplante Steuererhöhung bei den Tabakerhitzern. Das Dampfen ist zwar generell weniger besteuert als das klassische Rauchen, aber was jetzt draufgeschlagen werden soll, ist drastisch – rund ein Euro pro 20er-Einheit!

„Klar ist, dass eine derartig starke Steuererhöhung (von über 80 Prozent) signifikanten Einfluss in der Preisgestaltung finden wird“
Philip MorrisHersteller Tabakerhitzer Heets

Wie sich das auf den Preis der "Heets" auswirken wird, ist noch nicht fix. Seitens des Herstellers Philip Morris heißt es aber auf "Heute"-Anfrage": "Klar ist jedoch, dass eine derartig starke Steuererhöhung (von über 80 Prozent) signifikanten Einfluss in der Preisgestaltung finden wird."

Steuerpaket trifft Trafikanten hart

Alarmstimmung herrscht angesichts der neuerlichen Tabaksteuer-Erhöhung auch bei den Trafikanten. "Das wird den grenznahen Einkauf und den illegalen Handel befeuern", erregt sich Wolfgang Streißnig, Bundesgremialobmann der Trafikanten, gegenüber "Heute". Die zu erwartenden weiteren Preisanhebungen würde mehr Raucher motivieren, sich Zigaretten oder die Tabakerhitzer etwa im nahen Slowenien oder Tschechien zu besorgen.

„Das wird den grenznahen Einkauf und den illegalen Handel befeuern“
Wolfgang StreißnigBundesgremialobmann der Trafikanten

"Der Staat wird die geplanten zusätzlichen Steuereinnahmen kaum in vollem Umfang bekommen. Und die Verbrauchssteuer fällt auch noch weg, wenn die Kunden die Produkte im Ausland kaufen", so Streißnig.

Seitens der Trafikanten habe man "wirtschaftsverträgliche Maßnahmen" vorgeschlagen – klar sei, dass alle zur Budgetkonsolidierung beitragen müssten – "aber unsere Vorschläge wurden leider nicht gehört".

Auch Wettgebühren steigen

"Uns Trafikanten trifft das Steuerpaket mit voller Wucht", ärgert sich Streißnig. Nicht nur die Erhöhung der Tabaksteuer schlägt voll durch, sondern die Regierung schraubt auch an der Glücksspielabgabe. Die Wettgebühren sollen von 2 auf 5 Prozent steigen. Das könnte für die Trafikanten ebenfalls Einnahmeneinbußen bedeuten: "Noch mehr Leute werden online spielen – und bestimmt nicht auf österreichischen Plattformen", fürchtet Streißnig.

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