Nicht gerade nach Wunsch verlief der Auftakt für den Heim-Grand-Prix in Spielberg am Freitag. Aber Motorsportchef Helmut Marko verriet, dass ab Samstag ein neues Benzingemisch zum Einsatz kommen wird, das die Lücke zu Mercedes verkleinern soll. Lob sprach der Steirer auch an Sebastian Vettel trotz des Drehers aus.
Der Weltmeister hatte in der eine Schrecksekunde. Ausgangs der letzten Kurve drehte sich Vettel mit seinem Boliden mehrmals, mit Glück und Können verhinderte der Deutsche den Einschlag in der Streckenbegrenzung. "Ich glaube, ich habe die letzte Kurve nicht ganz so erwischt und bin dann ein bisschen weit rausgekommen und wurde ein bisschen ausgehebelt von dem Loch abseits der Strecke. Das Gras war auch ein bisschen feucht heute Morgen, darum war es noch ziemlich rutschig", erklärte Vettel.
Strecke schwieriger als gedacht
Der vierfache Champion war nicht der einzige Pilot in Problemen. Mehrere Fahrer kamen vor allem in der ersten und in den beiden letzten Kurven von der Strecke ab. "Wenn man auf den ersten Blick glaubt, dass die Strecke einfach ist, hat sie es dann umso mehr in sich, wenn es um die entscheidenden Hundertstel geht", weiß Marko. Für ihn hat Vettel bei seinem Dreher "weltmeisterlich reagiert".
In der konnte sich Red Bull zwar steigern, dennoch fehlte am Ende mehr als eine Sekunde. "Es ist ein sportlicher Schock, dass Mercedes noch immer so weit vorne ist", meinte Marko. Laut dem Motorsportchef kämpft Red Bull nicht nur mit der fehlenden Leistung, die auf der Berg-und-Tal-Bahn von Spielberg ein wichtiger Faktor ist. "Wir haben Probleme, die Reifen auf Temperatur zu bekommen."
Neuer Sprit kommt
Deshalb hofft Marko, dass es im Laufe des Wochenendes wärmer wird. "Unsere Autos lieben Hitze", sagte der 71-Jährige. Was den Motorsportchef von Red Bull noch positiver stimmt: Am Samstag soll erstmals der neuentwickelte Treibstoff zum Einsatz kommen. Durch diesen verspricht sich der Rennstall mehr Leistung. "Das ist noch nicht die Ausbaustufe, mit der wir den großen Sprung machen werden", verriet Marko. "Ich denke aber, dass wir morgen näher dran sein werden."
Generell klagten mehrere Teams über Probleme beim Reifenverschleiß. "Teilweise hält der weiche Reifen länger und liefert bessere Zeiten ab, aber das Bild ist noch nicht ganz klar. Es eröffnen sich interessante Wege in Sachen Strategie", so Marko, der auch einen Blick auf die Konkurrenz wirft. "Hamilton muss attackieren und Rosberg darf nicht zurückstecken. Da liegt eine gewisse Brisanz in der Luft. Irgendwann wird sicher etwas passieren und dann müssen wir zur Stelle sein."
Markus Miksch, Spielberg