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Neujahrsspringen: Schlieri schon wieder geschlagen

Heute Redaktion
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Bild: DPA

Nachdem Gregor Schlierenzauer bereits die Qualifikation für sich entscheiden konnte, liegt er nun auch nach dem ersten Durchgang des Neujahrsspringens in Garmisch voran. Auftakt-Sieger Anders Jacobsen sprang nach einem Fehler nur auf Rang 10. Thomas Morgenstern ist als 14. zweitbester ÖSV-Adler.

sprang nach einem Fehler und Rang 9 beim ersten Sprung im Finale allen auf und davon. Am Ende war der Unterschied mit 0,9 Punkten denkbar knapp.

Schlierenzauer, der schon beim ersten Springen in Oberstdorf hinter dem Norweger Jacobsen Zweiter wurde, stellte aber  seinen Anspruch auf den Tournee-Gesamtsieg einmal mehr unter Beweis. Der vor der Tournee als Favorit gehandelte Deutschen Severin Freund enttäuschte vor über 20.000 Fans in Garmisch-Partenkirchen.

Aufholjagd in Innsbruck

Gregor Schlierenzauer, Vorjahrssieger und Tournee-Titelverteidiger hatte nach Sprüngen auf 134 und 136,5 Meter 0,9 Punkte Rückstand auf Jacobsen (131/143), der im Finale mit Tagesbestweite vom neunten Rang an die Spitze flog. Vor dem nächsten Bewerb in Innsbruck hat Schlierenzauer als Gesamt-Zweiter 12,5 Punkte Rückstand auf Jacobsen.

Thomas Morgenstern landete als zweitbester Österreicher an der elften Stelle. Wolfgang Loitzl, Michael Hayböck und Martin Koch hatten das Finale verpasst.

"Jetzt kommt mein Wohnzimmer"

Schlierenzauer gab sich nach dem Neujahrsspringen kämpferisch: "Jetzt kommt mein Wohnzimmer Bergisel." Jacobsen musste im ersten Durchgang wegen arger Turbulenzen seine Flugkünste beweisen, segelte im Finale bis auf einen halben Meter an den Schanzenrekord des Schweizers Simon Ammann heran. "Anders hat eine Bombe erwischt und im ersten Durchgang auch gezeigt, dass er kämpfen kann", zollte Schlierenzauer Lob.

Ihm selbst waren im ausverkauften Olympia-Stadion nicht seine besten Sprünge gelungen. "Es war nicht schlecht, aber ein bisschen spät", sagte er nach dem Finale. Der Rückstand in der Tournee-Wertung sei aber nicht so groß, sagte der Stubaier. "Ich habe noch einige Reserven, ich bin zuversichtlich."

Dieses Duo, die Sieger von 2007 bzw. 2012, sollte in der zweiten Hälfte ein Duell um den Gesamtsieg in der 61. Auflage liefern. Denn der Deutsche Severin Freund fiel als Tages-15. aus dem Kreis der Topfavoriten. Der neue Gesamt-Dritte, der Norweger Tom Hilde, Tages-Vierter hinter seinem Landsmann Anders Bardal, hat schon 26,1 Punkte Rückstand auf Schlierenzauer.

"Es war nicht so wild"

Sieger Jacobsen hatte für Staunen gesorgt, als er kurz nach dem Absprung im ersten Durchgang ins Schlingern geriet, heftig ruderte, den Flug aber trotzdem durchzog. "Die Ski sind hinten zusammengestoßen, dadurch bin ich in Turbulenzen gekommen. Es schaute verrückt aus, aber es war nicht so wild", sagte der gelernte Installateur. Zu seinen neuen Sprungschuhen, die speziell verstärkt sind, wollte er nichts sagen ("Das bleibt ein Geheimnis"), meinte auf die Frage nach besserem Halt aber ironisch: "Das schaut nicht so aus."

ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner erkannte diese Topleistung an. "Anders hat alles auf eine Karte gesetzt. Da muss dann sehr viel zusammenkommen, dass man so einen Sprung zusammenbringt." Mit der Vorstellung seines Zugpferdes war der Coach an seinem 42. Geburtstag zufrieden. "Er ist ganz knapp zurück Zweiter, bei ihm geht es um die Tournee."

Morgenstern sieht Schritt nach vorne

Thomas Morgenstern war als Elfter (133/133) zweitbester Österreicher. Weil ihm die Olympia-Schanze eigentlich nicht gut liegt, war der Ex-Tourneesieger damit zufrieden. "Das waren heute gute Schritte nach vorne, in Innsbruck und Bischofshofen tue ich mir leichter", sagte der Jung-Vater, der beim Auftakt das Finale verpasst hatte.

Das ÖSV-Team muss jedenfalls vorerst kleinere Brötchen backen. Nach vier Tagessiegen und den Top-3 der Gesamtwertung 2011/12 ist nun zur Halbzeit Schlierenzauer der einzige Österreicher in den ersten zehn. Dafür lieferten am Neujahrstag die Norweger mit ihrem Tiroler Cheftrainer Alexander Stöckl mit drei Athleten unter den ersten vier eine starke Vorstellung.

Gesamtwertung der 61. Vierschanzen-Tournee nach dem 2. Springen:

1. Anders Jacobsen (NOR) 586,3

2. Gregor Schlierenzauer (AUT) 573,8

3. Tom Hilde (NOR) 547,7

4. Dmitrij Wassilijew (RUS) 544,4

5. Severin Freund (GER) 542,7

6. Anders Bardal (NOR) 534,1

7. Kamil Stoch (POL) 526,1

8. Andreas Wellinger (GER) 525,4

9. Jaka Hvala (SLO) 520,9

10. Michael Neumayer (GER) 520,7

11. Manuel Fettner (AUT) 520

Weiter:

22. Andreas Kofler (AUT) 384,2

23. Wolfgang Loitzl (AUT) 381,8

28. Thomas Morgenstern (AUT) 373,2

41. Michael Hayböck (AUT) 240,0

45. Martin Koch (AUT) 227,2