Schon vor dem Slalom beim Weltcup-Finale in Lenzerheide gab es Aufregung. Felix Neureuther war mit der Kurssetzung im letzten Rennen absolut nicht zufrieden und kritisierte den ÖSV heftig.
Marcel Hirschers Coach Mike Pircher war für die Torsetzung im ersten Durchgang verantwortlich. Er baute zwei völlig unübliche Passagen ein, die vom ÖSV im Vorfeld speziell trainiert wurden. Angesichts des engen Rennens um die kleine Kristallkugel - Neureuther liegt nur fünf Punkte vor Hirscher - ein absoluter Vorteil für den Salzburger.
Nach der Besichtigung schäumte Neureuther vor Wut: "Das was da gesetzt wurde, ist die größte Frechheit, die man ich je gesehen habe. Da macht man den Slalom-Sport kaputt, das hat mit Fairness nichts zu tun. Gratuliere ÖSV, das habt ihr ganz stark gemacht."
"Ein Wahnsinn"
Welch Eingriff in den Wettbewerb die Kurssetzung war, zeigten die Zeitabstände nach dem ersten Lauf. Der viertplatzierte Jean-Baptiste Grange wies fast zwei Sekunden Rückstand auf. Die beiden fragwürdigen Passagen reduzierten das Tempo der Fahrer so sehr, dass unter anderem Neureuther mit den Stöcken anschieben musste. Hirscher nützte den Vorteil und setzte sich zur Halbzeit vor seinem deutschen Rivalen an die Spitze.
Neureuther legte nach dem ersten Durchgang noch nach: "Was da abgelaufen ist bodenlose Frechheit, das zeigen auch die großen Zeitabstände. Hier geht's um Slalomsport und nicht nur um Marcel Hirscher. Für mich ist Fairness im Sport das Wichtigste. Dass man sowas Unfahrbares setzt, ist ein Wahnsinn. Da geht's nicht um mich persönlich. Im Endeffekt bin ich nur 6 Hundertstel hinten, somit ist die Rechnung vom ÖSV nicht aufgegangen."
Pum verteidigt
Sportdirektor Hans Pum verteidigte Pircher: "Ich glaube, dass der Felix wegen seinem Fehler sehr verärgert war. Auf diesem hohen Niveau kann man setzen was man will. Man kann nicht speziell für einen Athleten einen Kurs setzen."