Früher war solch ein Kälte-Einbruch im Hochsommer noch völlig normal, in den letzten Jahrzehnten hingegen aufgrund der Klimakrise nur mehr äußerst selten der Fall. Bis auf 1.900 Meter und teilweise zur Waldgrenze hinab schneite es die vergangenen Tage Dutzende Zentimeter.
Für die schmelzenden Gletscher ist das nach dem enorm schneearmen Winter purer Segen. Doch der Neuschnee birgt am Höhepunkt der Wander-Saison auch enorme Gefahren. Auf schmelzenden Schneefeldern auszurutschen passiert schnell, besonders tückisch: Schneeverwehungen, die Gletscherspalten verstecken.
Am Mittwoch kam es nun im hochalpinen Gelände im Gemeindegebiet von Hinterglemm (Salzburg) zu einer Suchaktion nach einem abgängigen Wanderer. Ein 27-jähriger belgischer Staatsangehöriger war gemeinsam mit seinem Cousin vom Spielberghaus aus zu einer Tour in Richtung Geißstein aufgebrochen.
Laut Angaben des Begleiters trennten sich die beiden am Nachmittag und der Vermisste setzte die Tour allein fort. Da der Belgier am Abend nicht zurück war, verständigte der Verwandte die Einsatzkräfte.
Kurz vor 23 Uhr konnte der Vermisste schließlich ca. 200 Meter unterhalb des Geißsteins (2.363 m) nur noch leblos aufgefunden werden. Laut der Spurenlage ist der 27-Jährige am Schnee ausgerutscht.