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NHL-Star Vanek: "Graz wieder Hockeytown"

Heute Redaktion
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Das große Rätselraten hat ein Ende. Thomas Vanek, Star des Eishockey-Teams Buffalo Sabres in der nordamerikanischen Profi-Liga NHL, wechselt aufgrund des Lock Outs vorläufig zurück in seine alte Heimat. Bis der Streit zwischen Spielergewerkschaft und Klub-Bossen in den USA und Kanada beigelegt ist wird der Crack für die Grazer 99ers auf Punktejagd gehen.

Das große Rätselraten hat ein Ende. Thomas Vanek, Star des Eishockey-Teams Buffalo Sabres in der nordamerikanischen Profi-Liga NHL, wechselt aufgrund des Lockouts vorläufig zurück in seine alte Heimat. Bis der Streit zwischen Spielergewerkschaft und Klub-Bossen in den USA und Kanada beigelegt ist wird der Crack für die Grazer 99ers auf Punktejagd gehen.



+++ Eishockey-Crack Thomas Vanek im Portrait +++


Das gab Vanek am Montag auf seiner Homepage bekannt. Der Vertrag läuft vorerst bis 4. November, allerdings mit Ausstiegsklausel, falls in der NHL davor der Spielbetrieb aufgenommen wird. Vanek wird am Donnerstag oder Freitag in Graz erwartet und könnte schon am Freitag (19.15 Uhr) im Heimspiel gegen Medvescak Zagreb erstmals im 99ers-Dress einlaufen.

"Es wird sicher ein Erlebnis"

"Es wird sicher ein Erlebnis werden, einmal vor den heimischen Fans zu spielen. Ich habe das ja beim Nationalteam in Innsbruck (Anm.: bei der B-WM 2008) auch sehr genossen und es ist für mich nach wie vor eine große Ehre für Österreich zu spielen. Ich freue mich jetzt jedenfalls schon auf die 99ers", erklärte Vanek.

Vanek spielt in seiner Heimatstadt, in der noch seine Eltern leben. Der Steirer kommt ohne Familie, Frau Ashley und seine drei Kinder Blake Thomas, Luka Robert und Kade Ashton bleiben in Buffalo. "Natürlich ist es schön in seiner Heimatstadt während des lockout Eishockey zu spielen. Der Verein hat sich in den letzen beiden Jahren sehr gut stabilisiert und geht den richtigen Weg. Ich möchte helfen, dass Graz wieder zur Hockeytown wird."

Rückennummer 20 wie in der Jugend

Der linke Flügel hat sich seit dem Sommer intensiv auf die NHL-Saison vorbereitet und sollte daher fit nach Graz kommen. "Aber Spiele sind etwas anderes, die kann man auch nicht simulieren", so Vanek, der mit der Rückennummer 20, wie zu seiner Jugendzeit in Graz, einlaufen wird.

Viele Spieler kennt er von seinem "neuen" Club nicht ("vielleicht vier oder fünf"), über Ziele kann er auch noch nicht viel sagen. "Das ist schwer zu sagen, ich habe ja jetzt einmal nur Vertrag für elf oder zwölf Spiele. Ich komme auf jeden Fall mit einem guten Gewissen und mit viel positiver Energie. Ich werde dort kein Mannschaftsgefüge zerstören oder groß mit Ratschlägen um mich werfen. Es gibt bei den Grazern genug Routiniers. Wenn ich um Rat gefragt werde, gebe ich diesen aber gerne. Das war schon immer so", meinte Vanek.

Motivation bringt er auf jeden Fall mit. "Egal, wo man spielt, man möchte immer gewinnen. Aber nachdem ich jetzt mal nur ein Monat da bin, nehme ich es einfach von Spiel zu Spiel. Prognosen abzugeben, wir gewinnen jetzt sieben oder acht von diesen Spielen wäre unseriös".

"Freuen uns, dass er sich für uns entschied"

Vanek hat sich am Sonntag, nach den ergebnislosen, dreitägigen Verhandlungen zwischen der Liga und der NHL-Spielergewerkschaft (NHLPA) für Graz entschieden. Da unverändert keine Einigung im Tarifstreit absehbar ist und die NHL wohl nicht wie geplant am 11. Oktober in die Saison starten kann, überbrückt er die spiellose Zeit in Österreich. "Vanek in Graz spielen zu sehen ist für den österreichischen Sport, und insbesondere den Eishockeysport, ein besonderes Ereignis. Wir freuen uns, dass er sich für uns entschieden hat", sagte Graz-Präsident Jochen Pildner-Steinburg.

Vanek ist der erste "lockout"-Spieler bei einem heimischen Club, Michael Grabner von den New York Islanders und Andreas Nödl von den Carolina Hurricanes könnten folgen. Beide Stürmer haben ihr Interesse bekundet, in Österreich zu spielen. Entscheidender Faktor ist die Versicherung, die bei einem gut dotierten NHL-Vertrag in den fünfstelligen Bereich geht. Für Vanek werden die 99ers die Versicherung übernehmen, die den gesamten Vertrag des Spielers abdeckt.