Sport

NHL-Star Vanek: "Könnte meine letzte Saison sein"

Thomas Vanek ist Österreichs Eishockey-Aushängeschild. Nun kündigte er an, dass seine Karriere in der NHL schon bald zu Ende sein könnte.

Heute Redaktion
Teilen

Das Österreicher-Duell in der NHL hat Thomas Vanek gegen Michael Grabner. Der Kärntner feierte mit den New York Rangers am Sonntag einen knappen 4:3-Sieg nach Penaltyschießen gegen Vanek und die Vancouver Canucks.

Legionäre scoren in einer Minute

Die beiden Österreicher trugen sich in einer abwechslungsreichen Partie im Madison Square Garden von New York innerhalb einer Minute in die Scorerliste ein. Grabner erzielte vor den Augen von ÖEHV-Teamchef Roger Bader nach 19 Sekunden im dritten Abschnitt den Treffer zum 2:2 für die Rangers. Für den Stürmer war es sein zehntes Saisontor. Vanek legte nur 41 Sekunden später mit seinem elften Saisonassist die neuerliche Führung der Canucks durch Sam Gagner auf.

Vanek vergibt Penalty

Jimmy Vesey sorgte in der 46. Minute dafür, dass die Partie mit 3:3 in die Verlängerung und ins Penaltyschießen ging. Dort hatten die Gastgeber aus New York nach sieben Runden abermals dank Vesey das bessere Ende für sich. Vanek hatte davor den ersten Penalty für die Canucks vergeben.

713 Scorerpunkte in 909 Spielen

Die Laufbahn von Österreichs erstem großen NHL-Star neigt sich dem Ende zu. Thomas Vanek hält bei 909 Spielen in der besten Eishockeyliga der Welt, sammelte unglaubliche 713 Scorerpunkte. Bei den Vancouver Canucks, seiner siebten Station in der NHL, spielt er heuer aber nur mehr eine Nebenrolle. Mit fünf Treffern hinkt er hinter seien eigenen Erwartungen zurück.

Nach 23 Runden halten die Kanadier bei nur elf Siegen. Das würde im Moment nicht für einen der begehrten Play-off-Plätze im Westen der Liga reichen. Im Interview mit der Kleinen Zeitung gab sich Vanek nun nachdenklich. Ihm ist klar, dass er den Zenit seiner Karriere schon hinter sich hat.

"Karriere war gut"

"Ich weiß selbst, dass meine Karriere bald zu Ende ist. Sie war gut und ich bin stolz darauf", sagte er. Sein großer Traum, einen Stanley Cup zu holen, wird sich in Vancouver wohl nicht erfüllen. Die Franchise steht vor einem Rebuild.

Vanek muss in den letzten Jahren häufig mit Kritik an seiner Person leben. Er ist ein geborener Torjäger. Oft wird ihm aber mangelndes Defensivverhalten zum Vorwurf gemacht.

"Mir ging es meine ganze Karriere so. Ich weiß selbst nicht, warum. Die Journalisten werden für Nachrichten bezahlt. Da spielt es keine Rolle, ob es mir passt oder nicht. Ich lasse das ohnehin nicht an mich heran. Für mich sind die Familie und meine Freunde das Wichtigste." In Vancouver muss er aber meistens ohne seine Familie auskommen. Sie wohnt 2700 Kilometer weit weg. "Wir werden dieses Jahr irgendwie schaffen", lässt Vanek durchblicken, dass die Canucks wohl nicht als Dauerlösung eingeplant sind.

Wann er seine Schlittschuhe an den Nagel hängen wird, weiß er noch nicht. Der 33-Jährige will dem Eishockey aber auf alle Fälle erhalten bleiben. Er könne sich einen Job als NHL-Manager vorstellen. (Heute Sport)