"Es ist überall"

Nicht anfassen! Ekel-Klumpen fluten Nordseestrände

Kilometerweit sind plötzlich Nordseestrände mit gelben Klumpen übersät. Die Behörden raten zur Wachsamkeit. Die Herkunft der Substanz ist unklar.
Roman Palman
23.05.2025, 21:04
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Ausgerechnet kurz nach dem Start der Badesaison Mitte Mai – die Wassertemperatur lag bei erfrischenden 14 Grad Celsius – wird die Idylle an der Nordseeküste von einem außergewöhnlichen Ereignis gestört. Am Strand der Ostfrieseninsel Juist sind Unmengen von gelben und weißen Klumpen angespült worden. Weitere Meldungen kommen aus den benachbartem Borkum und Norderney.

Eine Sprecherin der hauptbetroffenen Inselgemeinde schildert, dass sich die mysteriösen Klumpen über fast den gesamten 17 Kilometer langen Nordstrand verteilen: "Es ist leider überall."

Baden weiter möglich

"Derzeit kann eine Gefährdung noch nicht abschließend eingeschätzt werden", erklärte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) gegenüber der dpa. Strandbesucher sollen die Objekte keinesfalls anfassen, Grund zur übermäßigen Sorge gebe es nicht. "Das Baden und Spazieren am Strand ist dennoch uneingeschränkt und gefahrenlos möglich."

Die Größe der Klumpen reicht von kleinen Körnern bis zu 10 Zentimetern. Ihre Konsistenz wird als wachsartig beschrieben. Das ist auch der erste Hinweis auf die Zusammensetzung. Die Behörden vermuten, dass es sich dabei um Paraffin handelt.

Während von reinem Paraffin, ein Nebenprodukte bei der Erdölverarbeitung, keinerlei Gefahr für das Wasser und die Natur ausgeht, können Industrieparaffine jedoch mit giftigen Begleitstoffen versetzt sein. Die Chemikalien werden in flüssiger Form per Tankschiffe durch die Region transportiert.

"Die Paraffinstücke werden gesammelt und danach entsprechend entsorgt", betont die Inselgemeinde. Außerdem wurden Proben genommen, mit denen der Stoff näher untersucht werden soll.

Die Quelle der Verunreinigungen ist bisher unbekannt, so der NLWKN: "Bislang gibt es keine konkreten Hinweise auf den Verursacher". Nicht zwingend muss es eine illegale Entsorgung gewesen sein, es könnte auch beim Reinigen des Schiffstanks hinausgespült worden sein.

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