Dichter Nebel, Dunkelheit, ein flackerndes Licht – was andere übersehen hätten, wurde für Marlene Sapotnik und Alexander Goriupp zum Schicksalsmoment: Ein Auto stand in Flammen und ein bewusstloser Lenker saß darin. Ohne zu zögern, griffen die beiden Mitarbeiter eines steirischen Energieversorgers ein. Goriupp, ausgebildeter Feuerwehrmann und Ersthelfer, riss die Tür auf und zog den Mann heraus – Sekunden bevor der Wagen in Vollbrand stand. Sapotnik behielt die Nerven, setzte den Notruf ab und koordinierte die Rettung.
Der Lenker überlebte schwer verletzt – nur dank der Zivilcourage der beiden Steirer, die damals im November auf dem Heimweg von einem Einsatz bei einem Windkraftprojekt nahe Soboth waren. "Da war kein langes Überlegen. Man bleibt stehen, man hilft", sagt Sapotnik über den dramatischen Einsatz. Dafür wurden die beiden Steirer nun als "Ö3ver:innen des Jahres" ausgezeichnet. Und sie sind nicht die einzigen, die heuer für ihre Taten geehrt wurden.
In der Kategorie "Einsatzhelfer:innen des Jahres" ging der Preis gleich an mehrere Teams. Das Bezirkspolizeikommando Zell am See, meisterte bei der Ski-WM in Saalbach 2025 Verkehrsströme von bis zu 12.000 Fans pro Tag – ohne Chaos, mit Fingerspitzengefühl und viel Präsenz.
Die Feuerwehr Rankweil, brillierte nach einem spektakulären E-Bus-Unfall unter Hochspannung. Dank Spezialwissen über Hochvolt-Batterien konnte das Fahrzeug sicher abgeschaltet werden. Der Niederösterreichische Straßendienst, der beim Jahrhundert-Hochwasser im September 2024 buchstäblich Tag und Nacht schuften musste, wurde ebenfalls ausgezeichnet. Über 370 gesperrte Straßen wurden von Muren, Bäumen und Schlamm befreit.
In der Kategorie "Idee des Jahres" triumphierte das Team "ASFINAG ASG" mit seiner neuartigen Verkehrsführung über die Luegbrücke auf der Tiroler Brennerautobahn. Während PKW bis 3,5 Tonnen wie gewohnt rechts fahren, wird der Schwerverkehr aus statischen Gründen auf die linke Fahrspur geleitet – also über die stabilere Brückenmitte. Unterstützt wird diese Maßnahme durch technische Einrichtungen wie Wiegesensoren, automatische Ampelanlagen und LED-Anzeigen sowie durch Personal vor Ort.
Die clevere Spurregelung sorgt dafür, dass trotz Sanierung und Schwerverkehr kein Stau entsteht. Selbst zu Spitzenzeiten, wie etwa rund um Pfingsten mit bis zu 40.000 Fahrzeugen pro Richtung, funktioniert die Verkehrsführung ohne Staus.