Steirerin verzweifelt an PVA

"Psychisch am Ende" – Antrag auf Frühpension abgelehnt

Fast 40 Jahre habe eine Steirerin (57) gearbeitet, aufgrund einer psychischen Erkrankung stellte sie Antrag auf Frühpension. Dieser wurde abgelehnt.
Newsdesk Heute
15.09.2025, 21:00
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Immer wieder werden Anträge auf eine sogenannte Berufsunfähigkeitspension seitens der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) abgelehnt. So auch jener einer 57-jährigen Steirerin. Sie erhebt nun schwere Vorwürfe gegen die Bundeseinrichtung.

Der Steirerin zufolge würde die PVA psychische Erkrankungen nicht ernst nehmen. Man sitze bei der Begutachtung und werde "auf ein paar Stunden Test" sowie "eine kurze Untersuchung reduziert", klagte die Frau im Gespräch mit der "Kleinen Zeitung".

"Fast 40 Jahre gearbeitet"

Laut eigenen Angaben habe die 57-Jährige beinahe 40 Jahre gearbeitet, aufgrund einer psychischen Erkrankung sei ihr dies nun aber nicht mehr möglich. Sie würde gerne noch arbeiten, aber nach mehreren, harten Schicksalsschlägen sei ihr dies nicht mehr möglich.

"Ich bin psychisch am Ende", so die verzweifelte Steirerin. Sie verstehe, dass es "sicher schwarze Schafe" gebe, derentwegen man aufpassen müsse, "aber wenn jemand wirklich psychisch krank ist", werde dies auch nicht ernst genommen.

Weitere Vorfälle

Auch andere Betroffene haben sich bei der Zeitung gemeldet. Sie sind alle zwischen 53 und 63 Jahre alt. Auch sie seien aufgrund von Burnout, Depressionen oder familiärer Belastung psychisch beeinträchtigt. Ihnen zufolge scheint es System zu haben, dass die Anträge von vornherein hin abgelehnt werden.

Jeder einzelne von ihnen stellte Antrag auf frühere Pensionen und wurden von der PVA abgelehnt. Manche von ihnen haben auch physische Schmerzen, die durch medizinische Befunde belegt seien, berichtet die "Kleine".

Einer von ihnen ist der 62-jährige Herr E. Er habe 40 Jahre lang gearbeitet und ins System eingezahlt. Nach einem Burnout, einer schweren Depression und einer Erkrankung des peripheren Nervensystems habe er um eine Invaliditätspension angesucht, der abgelehnt wurde.

Das sagt die PVA

Gefragt, ob die Ablehnungen auf einen möglichen Sparzwang zurückzuführen sind, sagte die PVA gegenüber der "Kleinen", dass Beurteilungen für die Zuerkennung von Leistungen wie Pflegegeld oder Berufsunfähigkeit/Invalidität keinen wirtschaftlichen Kriterien obliegen würden.

"Die Pensionsversicherung hat den gesetzlichen Auftrag, Begutachtungen für die Zuerkennung von Leistungen wie Pflegegeld oder Berufsunfähigkeit/Invalidität durchzuführen. Änderungen obliegen daher dem Gesetzgeber."

Auch der persönliche Umgang der PVA mit Betroffenen wurde von den abgelehnten Antragstellern gegenüber der Zeitung kritisiert. Demnach seien die Gespräche bei den PVA-Untersuchungen kurz und oberflächlich. Man fühle sich abgestempelt.

Seitens der Pressestelle der PVA hieß es diesbezüglich, dass ihnen eine gute Kommunikation mit Antragstellern wichtig sei. Die Gutachter würden laufend auf den empathischen Umgang sensibilisiert und geschult werden. Jede Person werde "individuell und unter Miteinbeziehung vorhandener Befunde objektiv begutachtet".

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