Plötzlich für gesund erklärt

"Bin unheilbar krank" – PVA streicht Wienerin Pension

Jahrelang im Dienst, dann die Schock-Diagnose Multiple Sklerose. Jetzt soll Lisa P. laut PVA plötzlich wieder gesund sein – und verliert ihre Pension.
Hannah  Maier
24.06.2025, 05:30
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Begonnen hat es in der Klinik Hietzing, geendet im AKH – neun Jahre war Lisa P. (Name von der Redaktion geändert) als Abteilungshelferin in verschiedensten Wiener Spitälern tätig. Die Ausbildung zur Krankenschwester hatte sie auf dem zweiten Bildungsweg gerade begonnen. Doch dann bekam sie die Diagnose "Multiple Sklerose" – eine entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems.

"Ich leide an Fatigue, bin also immer erschöpft. Meine beiden Hände sind taub und mit meinem linken Fuß habe ich auch immer wieder Probleme, weshalb ich teilweise auf einen Rollstuhl angewiesen bin", schildert Lisa. Zudem leide sie an schlimmen Panikattacken. Sie kann oft nur mit Begleitpersonen das Haus verlassen.

PVA prüfte Gutachten

2016 bekam Lisa die Diagnose gestellt; ihren Job musste sie aufgeben. Sie bekam zunächst Reha-Geld, seit 2020 bezieht sie eine Invaliditätspension. "Kurz vor Ende des letzten Jahres fand dann eine unangekündigte Nachuntersuchung statt. Eine Dame von der PVA ist zu mir nach Hause gekommen und hat mir erklärt, dass sie überprüft, ob Gutachten zurecht ausgestellt wurden", erinnert sich die Wienerin.

Wienerin verliert nun Pension

"Sowohl beim Bezug einer IV-Pension als auch beim Bezug vom Pflegegeld, ist gesetzlich vorgesehen, dass die/der Versicherte jederzeit zu einer Wiederbegutachtung geladen werden kann", erklärt dazu die PVA auf "Heute"-Nachfrage. Es folgten Untersuchungen bei Neurologen, Psychiater und Internisten. Nun offenbarte ein Brief: Mit Ende Juni wird Lisa die Pension entzogen.

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"Bin unheilbar krank"

Bei der Wiederbegutachtung ergab sich eine "wesentliche Besserung des Gesundheitszustandes", begründet die PVA den Bescheid. Lisa kann das nicht nachvollziehen.

"Ich bin unheilbar krank. Bei den Untersuchungen haben die Ärzte bloß mit mir gesprochen; es wurden kein MRT, Blutbild oder sonstige Untersuchungen gemacht", erzählt die 43-Jährige. Sie hat sich an die Arbeiterkammer (AK) gewandt und möchte gegen den Bescheid jetzt Einspruch erheben.

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