"Mein Vater hat 45 Jahre bei den Joka-Werken in Schwanenstadt gearbeitet, war keinen Tag im Krankenstand, hat ein Leben lang ins System eingezahlt. Und wofür?", ärgert sich Robert Meisetschläger in der "Kronen Zeitung". Vor wenigen Wochen war sein 81-jähriger Vater Franz zu Hause gestürzt – seitdem kommt er nicht mehr auf die Beine.
"Im Krankenhaus wurden wir heimgeschickt, mit den Worten: 'Gebrochen ist nichts, da habt ihr ihn wieder'. Ich will denen auch gar keinen Vorwurf machen, das ist alles nachvollziehbar. Aber Fakt ist: Mein Mann ist seitdem ein Pflegefall", teilt Anna Meisetschläger, die Ehefrau von Franz, in der "Krone" mit.
Doch damit nicht genug, folgte der nächste Rückschlag! Die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) verweigerte laut der Tageszeitung nämlich ein Heilverfahren. In einem Brief heißt es wörtlich: "Nach chefärztlicher Entscheidung wurde festgestellt, dass für ein Heilverfahren keine Notwendigkeit besteht.
Und weiter: "Ein neuerlicher Antrag kann frühestens ein Jahr nach Ausstellung dieser Verständigung eingebracht werden." Unterzeichnet hat das Schreiben Landesstellendirektor Gerald Holzinger.
"Wir sind Bittsteller. Das ist demütigend. Mein Vater ist 81 Jahre alt, hat in seinem ganzen Leben noch nie ein Heilverfahren in Anspruch genommen – und jetzt das. Für alles andere haben wir genügend Geld", so Sohn Robert in der "Krone".
Die Familie lässt den Pensionisten nun privat betreuen. "Einmal pro Tag kommt eine private Pflegerin, die Franz wäscht. Ich wickle ihn zwei bis dreimal täglich, und mein Sohn hilft mir, ihn zum Mittagessen in den Rollstuhl zu setzen", so Anna Meisetschläger.
Doch die Ehefrau von Franz M. stellt sich auch die Frage: "Aber ich frage mich, wie lange ich diese Belastung noch stemmen kann." Die PVA stellte in einem Schreiben zu dem Fall in der "Kronen Zeitung" dann noch klar:
"Bei Herrn Meisetschläger wurde auf dem Reha-Antrag angegeben, dass er nicht gehfähig ist und Unterstützung bei der Erledigung notwendiger Bedürfnisse benötigt. Auf Basis dessen ist keine ausreichende Reha-Fähigkeit gegeben."
Erst vor wenigen Tagen hatte ein PVA-Fall aus der Steiermark für Schlagzeilen gesorgt. Eine Frau hatte acht Jahre lang Invaliditätspension bekommen. Nun wurde sie für "arbeitsfähig" erklärt – und fällt durch jedes Netz. Die PVA strich ihr knallhart die Pension.