13 Jahre nach seinem Abschied vom ÖSV steht Andreas Evers wieder an der Spitze des heimischen Speed-Teams. Als neuer Herren-Cheftrainer soll der erfahrene Salzburger die Durststrecke beenden und den Abfahrts-Glanz zurückbringen. "Dass wir wieder gewinnen. Das ist das Ziel und der Anspruch, den wir haben müssen", sagte der 57-Jährige in der Tiroler Tageszeitung.
Evers sieht eine Entwicklung, die ihn stört: "Ich habe wahrgenommen, dass die Leidenschaft für den Abfahrts-Sport abgeflacht ist. Dabei war der Herren-Abfahrtssport die letzten sechs, sieben Jahrzehnte das Wichtigste im Sport. Das Ziel muss es sein, dass wir das wieder herbringen."
Der Coach weiß, dass im Weltcup oft nur Kleinigkeiten entscheiden: "Zum Siegen braucht es das letzte Quäntchen: den Kopf. Das sind spezielle Typen." Aktuell gibt es im Team mit Vincent Kriechmayr und dem verletzten Max Franz nur zwei Weltcup-Siegläufer - das muss sich ändern. "Jetzt müssen die anderen nachziehen."
Für die kommende Olympia-Saison gibt sich Evers optimistisch: "Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen können." Gleichzeitig macht er klar: "Der Athlet ist derjenige, der Leistung zeigen muss. Wie Touristen wollen wir nicht auftreten."
Andreas Evers war selbst Skirennläufer, der 1986 Vize-Juniorenweltmeister wurde und 1988 den österreichischen Meistertitel in der Abfahrt holte. Ab 1995 begann er seine Trainerlaufbahn beim ÖSV. Sein Name verbindet sich heute besonders mit dem Spitzentalent Hermann Maier: Evers war Maiers langjähriger Coach - der "Herminator", ist bis heute eine der größten Ski-Legenden der Geschichte.