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Nicole Hosp holte Österreichs erste Medaille

Heute Redaktion
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Nicole Hosp fuhr am Freitag in der Super-Kombination in Schladming zu Bronze und bescherte dem ÖSV die erste Medaille bei dieser Ski-WM. Zur neuen Weltmeisterin kürte sich Maria Höfl-Riesch.

Nicole Hosp fuhr am Freitag in der Super-Kombination in Schladming zu Bronze und bescherte dem ÖSV die erste Medaille bei dieser Ski-Heim-WM. Zur neuen Weltmeisterin kürte sich Maria Höfl-Riesch vor Tina Maze. Der Jubel um die bronzene Niki war riesig.

Wenn man es mit der rot-weiß-roten Brille betrachtet, könnte man auch meinen, nur Höfl-Riesch und Maze verhinderten einen österreichischen Vierfach-Triumph. Die ÖSV-Athletinnen gaben jedenfalls ein starkes Lebenszeichen von sich.

Nur Anna Fenninger fehlt auf der Ergebnisliste. Die Titelverteidigerin, die nach der Abfahrt ex aequo mit Maze führte, fädelte im Slalom schon nach wenigen Toren ein. "Ich war mit dem Schwung zu früh dran", meinte die Salzburgerin enttäuscht.

Höfl-Riesch erlebt "Wahnsinn"

Besser machte es Höfl-Riesch. Die Deutsche hielt den Rückstand in der Abfahrt in Grenzen und fuhr dann einen sauberen Slalom zu WM-Gold. "Mein Ziel war, dass ich zumindest eine Medaille hole, weil die Vorzeichen nicht die besten waren und die letzten Wochen nicht so gut verliefen. Dass es schon im zweiten Bewerb klappt, ist ein Wahnsinn", freute sich die frischgebackene Weltmeisterin. Maze verspielte ihren Vorsprung im Slalom, obwohl dieser von ihrem Trainer gesteckt wurde.

Hosp wie in alten Zeiten

Hosp legte mit einer tollen Abfahrt den Grundstein für den Erfolg. "Es war so gut wie in alten Zeiten", strahlte die Tirolerin. Im Slalom brannte sie eine Laufbestzeit in den Schnee und sicherte sich die Bronzemedaille. "Ich bin so glücklich, nach all den schweren Jahren, dass es geklappt hat. Danke an alle, die an mich geglaubt haben."

Den undankbaren vierten Platz belegte Michaela Kirchgasser, ein kleiner Fehler im Slalom kostete sie die Medaille. "Schon wieder Blech, das ist ärgerlich. Aber im Zimmer wartet eine Tafel Schokolade auf mich", so "Kirchi". Dahinter landeten Kathrin Zettel und Elisabeth Görgl.

Vier ÖSV-Damen bei der Siegerehrung

Gleich vier österreichische Skirennläuferinnen sind dann am Freitagabend zur Medaillen-Zeremonie  aufmarschiert. "Es war so eine Erlösung heute, ich war so glücklich! Man hat gesehen, dass ich ein paar Tränen vergessen habe. Es war einfach so eine Befreiung, einfach zum Genießen", sagte die überglückliche Hosp.

Zu ihrem weiteren Programm meinte sie: "Ich weiß gewiss, dass ich morgen frei habe." Auch die Teilnahme am WM-Spezialslalom am Samstag kommender Woche ist ihr sicher. Sollte sie für den Teambewerb nominiert werden, will sie diese Chance natürlich wahrnehmen.

Jeder gönnt Hosp diese Medaille

 "Es hätten sich alle unsere Mädels verdient. Aber Niki hat eine lange Durststrecke hinter sich, da ist es umso schöner", sagte Damen-Cheftrainer Herbert Mandl zur Medaille.

"Ich freue mich voll für Niki. Nach ihrer langen und harten Zeit ist das jetzt echt cool. Ich glaube, jetzt geht es allen lockerer von der Hand", sagte Zettel, die hofft, dass die österreichische Medaillenlawine damit ins Rollen kam. "Niki hat sich die Medaille redlich verdient, sie hat eine harte, harte, harte Zeit hinter sich", konnte sich auch Görgl mitfreuen.

Mit neuem Ski läuft es wieder

Und auch die viertplatzierte Kirchgasser blieb eine faire "Verliererin". "Sie soll sich freuen, sie hat eine zähe Saison hinter sich." Slalom-Coach Günter Obkircher strahlte über die Slalom-Performance von Hosp: "Sie hat hart gearbeitet und nun den Lohn geerntet." Und ÖSV-Sportdirektor Hans Pum ist sich sicher: "Wenn man so weit unten ist, ist es oft eine Kleinigkeit, und dann funktioniert es wieder."

Bei Hosp war die "Kleinigkeit" ein neuer Ski, den sie seit Maribor fährt. Dort landete sie im Spezialslalom auf dem siebenten Platz und sicherte sich auch einen zweiten WM-Startplatz in Schladming. "Ich mache damit weniger Fehler. Und ohne Fehler ist man natürlich ein bisschen schneller. Der Ski ist schwieriger zu fahren, man muss mehr Druck geben, aber das ist genau das, was ich brauche."

Den Live-Ticker zum Nachlesen auf Seite 2 ...

Endstand bei der Super-Kombination der Damen:

1. Maria Höfl-Riesch (GER) 2:39,92 Min.

2. Tina Maze (SLO) +0,46 Sek.

3. Nicole Hosp (AUT) +1,00

4. Michaela Kirchgasser (AUT) +1,64

5. Kathrin Zettel (AUT) +1,79

6. Elisabeth Görgl (AUT) +2,32

7. Sofia Goggia (ITA) +2,77

8. Julia Mancuso (USA) +3,33