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Niki Lauda wettert gegen "Halo" Cockpit-Schutz

Gegen den Willen der Formel-1-Teams wurde am Mittwoch die Einführung des Halo-Systems beschlossen. Zum Unmut von Niki Lauda.

Heute Redaktion
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Bei der Sitzung der Strategiegruppe der Formel 1 waren alle zehn Teams anwesend. Neun davon sprachen sich dezidiert gegen den Cockpitschutz "Halo" ("Heiligenschein") aus. Nur Ferrari votierte für die Einführung ab 2018.

Dies hatte jedoch keine Bedeutung, denn FIA-Boss Jean Todt entschied über die Köpfe der Rennställe hinweg über die Einführung des Käfigs. Dies kann der Boss des Motorsport-Weltverbands auch, da es um eine Entscheidung zur Sicherheit der Fahrer geht.

Lauda ist sauer

Doch die löst in der Motorsport-Welt Kopfschütteln aus. Besonders beim Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzenden Niki Lauda. "Es ist grundfalsch diesen Cockpit-Schutz einzuführen", meinte der 68-Jährige zur Bild. Sein Team hatte gegen die Cockpit-Kanzel gestimmt.

"Wir haben neue Autos gebaut, die für den Fan und für den Fahrer wieder attraktiver sind und jetzt setzt man denen ein Stahlgerüst drauf. Die Autos sind mittlerweile so sicher und das Restrisiko so klein, dass diese Entscheidung nicht gut ist für die Formel 1", so Lauda weiter. Die Einführung von "Halo" sei eine "Überreaktion", vor allem, weil das System noch nicht restlos ausgetestet sei.

"Gegen die DNA der Formel 1"

Einer Meinung mit Lauda zeigte sich auch Red-Bull-Sportdirektor Helmut Marko. "Diese Entscheidung ist gegen die DNA der Formel 1. Sie ist sicherheitstechnisch außerdem nicht ausgereift. Wenn ein verletzter Fahrer geborgen werden muss oder wenn ein Auto brennt gibt es noch keine klaren Richtlinien, ob der Cockpitschutz nicht sogar nachteilig sein kann." (wem)