Schlager

Nino de Angelo in Wien: "Rechne immer mit dem Tod"

Kurz vor seinem Wien-Konzert am Samstag lässt Nino de Angelo mit einem Interview über den Sinn des Lebens, den Tod und die Ewigkeit aufhorchen.

Jochen Dobnik
<strong>Nino de Angelo</strong> ist am 29. April live im Portofino Vienna.
Nino de Angelo ist am 29. April live im Portofino Vienna.
Tom Wagner

Er kennt alle Höhen. Und auch alle Tiefen. Während seiner mittlerweile vier Dekaden umfassenden Musikkarriere ist er immer unbeirrt seinen Weg gegangen: Ein Weg der ständigen Aufs und Abs, auf dem nach unglaublichen Megaerfolgen ("Jenseits von Eden") oft Abstürze ins nahezu Bodenlose folgten. Nachdem er 2021 mit dem Gold-prämierten Album "Gesegnet und Verflucht" seine kreative Wiederauferstehung feiern konnte, macht Nino de Angelo nun den nächsten Schritt: "Von Ewigkeit zu Ewigkeit" (VÖ 12. Mai)!

Den Wienern wird ja ein besonderes Verhältnis zum Tod nachgesagt – Stichwort: "Es lebe der Zentralfriedhof". Da ist es auch nicht verwunderlich, dass der 59-Jährige kurz vor seinem Auftritt in der Bundeshauptstadt [gemeinsam mit Kollegin Francine Jordi im Portofino Vienna] ein wenig nachdenklich wird. "Ich glaube fest an eine Art Vorbestimmung", erklärt er seinen künstlerischen Antrieb.

"Ich rechne immer mit dem Tod"

"Wer so viele wunderschöne, aber auch schmerzhafte Dinge wie ich erlebt hat, ohne daran zu zerbrechen, für den muss es einfach so etwas wie Schicksal geben. Ich habe mir in den letzten Jahren viele Gedanken über den Sinn des Lebens gemacht und wo das alles irgendwann vielleicht einmal endet. Und ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass mein Weg von einer Ewigkeit zur nächsten führt", so der Sänger. Ein unendlicher Kreislauf, dem Nino nun ein neues Kapitel seiner Lebensgeschichte hinzufügt.

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    Mit "Flieger" startetet Nino 1989 beim ESC. Der Song stammte von <strong>Dieter Bohlen</strong>, landete auf Platz 21.
    Mit "Flieger" startetet Nino 1989 beim ESC. Der Song stammte von Dieter Bohlen, landete auf Platz 21.
    picturedesk.com

    Vier Scheidungen, Alkohol- und Drogeneskapaden, Schulden, ein Suizidversuch und schwere Krankheiten – eine ständige Schlacht mit seinen Dämonen. "Ich rechne immer mit dem Tod", lässt der Sänger aufhorchen. "Manchmal spüre ich ihn ganz stark. Ich bin ein sehr intuitiver Mensch und ziemlich sensibel für gewisse Schwingungen. Für mich ist der Sinn des Lebens, zu leben".

    Mit dem Album veröffentlicht Nino nun 14 Songs zwischen Katharsis und Selbsterneuerung, auf denen er seinen Fans abermals sein zerrissenes Seelenleben offenlegt – wie auf seiner aktuellen Single, "Memento Mori", einem packenden Duett mit Sotiria, welches unlängst in der "Giovanni Zarrella Show" seine TV-Premiere feierte. 

    Nino de Angelo und Sortiria
    Nino de Angelo und Sortiria
    Daniel Hausmann

    "Ich finde, Sotirias zerbrechliche und gleichzeitig kraftvolle Vocals verleihen diesem Song einen sehr mystischen Touch. Die lateinische Redewendung [übersetzt: "Sei dir der Sterblichkeit bewusst"] könnte man als mein Lebensmotto betrachten: Den Umstand, sich seiner Sterblichkeit immer bewusst zu sein und das Leben um so intensiver zu führen", so der 59-Jährige.