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Nochmal 15 Jahre warten?

Kolumne zu aktuellen Formel-1-Themen von Markus Miksch.

Heute Redaktion
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Bild: Hertel

Wenn ich gewusst hätte, dass ich zum letzten Mal einen österreichischen Grand-Prix-Sieg erlebe, hätte ich mir eingeprägt, was ich an diesem Tag getan, gegessen und angezogen habe. Doch die Erinnerungen an den 27. Juli 1997, an dem Gerhard Berger in Hockenheim triumphierte, sind verblasst.

Ich war damals wie so viele österreichische Formel-1-Fans davon ausgegangen, dass schon einer kommen würde, der Österreich weitere Siege und vielleicht sogar Titel bescheren wird. 15 Jahre später ist Ernüchterung eingekehrt. Jetzt muss man sich sogar darüber freuen, wenn Christian Klien für ein unterklassiges Team wie HRT starten darf.

Doch der Vorarlberger, der leider verheizt wurde, ist von der Formel 1 im Moment genauso weit entfernt, wie Red Bull Salzburg von der Champions League. Österreicher spielen im Motorsport nur noch eine untergeordnete Rolle. In den Nachwuchsklassen ist niemand, der sich im Moment aufdrängen würde.

Das Problem ist leider hausgemacht. Ambitionierte Rennstreckenprojekte wurden Opfer von Provinzpolitikern. Jetzt verfügt Österreich nicht einmal mehr über einen Formel-1-tauglichen Kurs. Die Verbände sind zerstritten. Und auch etliche Motorsportevents verschwanden oft aufgrund von nahezu unerfüllbaren Auflagen von der Bildfläche.

Dabei ist Österreich nach wie vor motorsportverrückt. Dies beweisen oft Zehntausende, die selbst bei Wind und Wetter zu den Strecken pilgern, wie zum Beispiel bei den Läufen der Rallye-Staatsmeisterschaft. Davon profitieren auch die örtlichen Betriebe sowie der Tourismus.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es wieder einmal einen geben wird, der unser Land zum Jubeln bringt. Und hoffentlich setzt dann endlich wieder ein Umdenken ein.