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Norwegen: 6.000 Asthma-Mittel für 121 Athleten

Heute Redaktion
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    Wer dopt, und warum? Die Ausreden reichen von kurios bis absurd.<i> "Heute"</i> hat eine Auswahl der besten Begründungen.
    Wer dopt, und warum? Die Ausreden reichen von kurios bis absurd. "Heute" hat eine Auswahl der besten Begründungen.
    (Bild: GEPA-pictures.com)

    Norwegens 121-köpfiges Olympia-Aufgebot brachte nicht weniger als 6.000 Asthma-Mittel mit zu den Spielen. Jetzt eilen sie von Gold zu Gold. Ein Zufall?

    Es war ein Bild mit Symbolcharakter. Gleich drei Norweger grinsten nach dem Skiathlon stolz vom Podest. Die Sportler aus dem hohen Norden Europas dominieren die Langlauf-Bewerbe bei Olympia, egal ob bei den Herren oder Frauen.

    Ein Bericht des norwegischen Staatssenders "NRK" macht jetzt aber stutzig. Ihm zufolge hat das 121 Männer und Frauen zählende norwegische Olympia-Aufgebot nicht weniger als 6.000 Asthma-Mittel mit zu den Spielen gebracht. Darunter findet sich auch das Medikament Salbutamol, dass offiziell auf der Dopingliste steht und nur sehr eingeschränkt verwendet werden darf.

    "Wir stehen zu diesen Mengen"

    Doch von Doping wollen die Norweger nichts wissen. "Wir stehen zu diesen Mengen", erklärte Mona Kjeldsberg, die Leiterin der norwegischen sportärztlichen Delegation in Südkorea. Eine Berechnung nach den letzten Olympischen Spielen in Sotschi 2014 soll ergeben haben, dass die Athleten eine solche Menge an Asthma-Mittel brauchen würden.

    Fest steht, dass die Norweger eine unrühmliche Vergangenheit in Sachen Asthma-Medikamenten bei ihren Ausdauersportlern haben. So soll die Teamleitung vor der Nordischen WM 2017 selbst kerngesunden Athleten die Einnahme von Salbutamol ans Herz gelegt haben. Ganz egal, ob sie wirklich an Asthma litten oder nicht.

    "Sie stellen sich immer so ethisch sauber da", ärgert sich der Schweizer Teamarzt Patrick Noack im "Blick"-Interview. "Das Ganze ist vor diesem Grund doch etwas scheinheilig."

    (red.)