Taiwo Awoniyi, der von 2021 bis 2022 Profi beim Bundesligisten Union Berlin war und inzwischen bei Nottingham Forest in der Premier League spielt, prallte am Sonntag beim Heimspiel gegen Leicester City (2:2) gegen den Pfosten, als er versuchte, eine Flanke zu erreichen.
Am Montag stellte sich die Schwere seiner Bauchverletzung heraus, weshalb er notoperiert werden musste. Lebensgefahr soll jedoch nicht bestanden haben. Die Verletzung sorgte bereits unmittelbar nach Abpfiff des Spiels für Ärger.
Trotz der Verletzung verzichtete Trainer Nuno Espirito Santo nämlich auf eine Auswechslung des Stürmers – und das, obwohl er seine Wechselkontingente noch nicht ausgeschöpft hatte. Ganz zum Ärger von Klubboss Evangelos Marinakis – dieser stürmte nach dem Spiel auf den Platz und stellte den eigenen Trainer energisch zur Rede.
Auf seinem Instagram-Profil spielte der Grieche die Aufregung später als Frust über eine Fehleinschätzung des medizinischen Personals bezüglich der Einsatzfähigkeit von Awoniyi herunter. "Wir alle – Trainerstab, Spieler, Fans und auch ich – waren frustriert über die Verletzung und die Einschätzung, ob Taiwo das Spiel fortsetzen kann", schrieb der 57-Jährige.
Ob der Klubboss allerdings der Richtige ist, um in Richtung seines Trainers die Moralkeule zu schwingen, ist fraglich. Gegen Marinakis gibt es seit vielen Jahren schwere Vorwürfe: Er soll in Korruption, Spielmanipulation und die Bildung einer kriminellen Vereinigung verwickelt sein. Bewiesen werden konnten diese Vorwürfe jedoch bisher nicht.
Durch das Unentschieden verpasste Nottingham den Sprung auf die Champions-League-Plätze und ist seit drei Wochen ohne Sieg. Bei noch zwei ausstehenden Spielen hat Forest einen Punkt Rückstand auf den fünften Tabellenplatz, der in England zur Teilnahme an der Champions League berechtigt. Sie müssen auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen. Die erste Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb seit 30 Jahren ist dem Verein aber sicher.