Jeffrey Epstein bezeichnete sich offenbar selbst als Donald Trumps "engsten Freund": Ein US-Medium bringt kompromittierendes Material gegen den US-Präsidenten an jenem Tag erneut heraus, an dem auch Elon Musk in seiner offenen Konfrontation mit Donald Trump eine "Bombe platzen" lässt und auf X behauptet: "Trump ist in den Epstein-Files. Das ist der wahre Grund, warum sie nicht veröffentlicht wurden."
"The Daily Beast" liegen seit vergangenen November Aufnahmen vor, in denen der verstorbene Financier Jeffrey Epstein über Trumps sexuelle Neigungen und das Betrügen seiner besten Freunde spricht. Der Artikel war damals zum ersten Mal publiziert worden, am Donnerstagabend war er wieder auf der Titelseite des US-Polit-Portals.
In den Aufnahmen soll der verurteilte Sexualstraftäter damit geprahlt haben, dem US-Präsidenten und First Lady Melania sehr nahe gestanden zu sein: "Das erste Mal, dass er mit ihr schlief, war in meinem Flugzeug." Die Maschine soll Epstein unter anderem genutzt haben, um minderjährige Frauen zu seiner Privatinsel zu fliegen. In den Medien wurde der Flieger "Lolita Express" genannt.
Die Aufnahmen sollen im August 2017 entstanden sein. Damals - zwei Jahre vor seinem Tod - sprach Epstein mit dem Autor Michael Wolff über Trump. Wolff recherchierte gerade für sein Buch "Fire and Fury". Der Inhalt der Unterhaltungen wirft neues Licht auf Trumps langjährige Beziehung zu Epstein, insbesondere der Haltung des Politikers gegenüber Frauen.
Epstein beschrieb Trump als "charmant", "immer unterhaltsam" und fähig zu außergewöhnlichen Geschäften. Auf der anderen Seite sei er ein notorischer Betrüger in seinen Ehen und habe es geliebt, "die Frauen seiner besten Freunde zu f**cken". Dem US-Autor Wolff soll Epstein Fotos von Trump mit jungen Frauen gezeigt haben, die oben ohne auf seinem Schoß saßen.
Der berüchtigte Sexualstraftäter behauptete weiter, Trump habe zwar Freunde, sei aber im Grunde ein Mann, der zu Freundlichkeit unfähig sei. Er behauptete außerdem, Trump habe sich wegen seiner Glatze einer Kopfhaut-OP unterzogen. Epstein sprach zudem über die internen Abläufe der Trump-Administration. Auf Wolffs Frage: "Woher wissen Sie das alles?", antwortete Epstein: "Ich war zehn Jahre lang Donalds engster Freund."
Laut Wolff entschied er sich vor einigen Monaten zur Veröffentlichung von Teilen seines Archivs, nachdem die ehemalige Miss-Schweiz-Kandidatin Beatrice Keul erst kürzlich behauptet hatte, 1993 von Donald Trump begrapscht worden zu sein.
Trumps Lager bezeichnete die Veröffentlichung der Tonbänder als "falsche Verleumdungen" und "Wahlbeeinflussung". Zum damaligen Zeitpunkt stand Trump mitten in der Wahlkampfkampagne, um erneut zum US-Präsidenten gewählt zu werden.
