Jetzt steht die nächste Teuerung ins Haus: "Es hat schon ein paar Butterpreis-Erhöhungen gegeben, das kann man auch für die Zukunft nicht ausschließen", erklärte kürzlich Josef Braunshofer, Generaldirektor der Berglandmilch. Gründe: Investitionskosten und ein hoher Rohstoffaufwand. Doch auch der süße Begleiter von Butter könnte bald erheblich teurer werden.
Für ein Glas konventionellen Honigs werden rund 15 Euro verlangt. Wie viel müssten Kunden für das Bienenprodukt zahlen, damit sich die Arbeit für das Unternehmen finanziell lohnt? "Um die Herstellungskosten zu decken, wäre ein Preis von 22 Euro notwendig", erklärt Herbert Vitzthum, Präsident des OÖ Landesverbands für Bienenzucht, gegenüber "Heute".
Auf den Abnehmer würden Mehrkosten von 7 Euro zukommen. "Weil dann auch die Arbeitskosten teilweise abgedeckt würden, außerdem kommen die stark gestiegenen Kosten für Gläser und Zucker dazu", so Vitzthum. Die Großhandelspreise würden "deutlich unter diesen Werten" liegen, was die Situation für Berufsimker "besonders schwierig" mache.
"Vom Preisdruck sind vor allem größere Betriebe, insbesondere Erwerbsimker betroffen", betont Vitzthum. "Für Menschen, die Bienenzüchten als Hobby betreiben, ist die finanzielle Auswirkung gering, da für sie die Beschäftigung mit den Insekten wichtiger ist als der Verkauf der Produkte."
Hingegen für Berufsimker könne dieser Preisverfall "existenzbedrohend" sein. "Es gibt bereits Berichte, dass einige ihre Völker reduzieren und teilweise auf Nebenerwerb umstellen, um wirtschaftlich überleben zu können", alarmiert der Branchenkenner.
„Es gibt bereits Berichte, dass einige Berufsimker ihre Völker reduzieren und teilweise auf Nebenerwerb umstellen, um wirtschaftlich überleben zu können.“Herbert VitzthumPräsident des OÖ Landesverbands für Bienenzucht
Wichtig wäre es, das Bewusstsein in der Bevölkerung für qualitativ hochwertigen Honig "weiter zu stärken", bekräftigt Vitzthum. Und: "Wenn die finanzielle Lage insbesondere in den unteren Einkommensschichten verbessert würde, wären weniger Menschen gezwungen, auf billigere Importe zurückzugreifen".