Sport

Nur 15.000 wollen Derby Austria gegen Rapid sehen

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Breite Brust bei Rapid, Verunsicherung bei der Austria – vor dem 323. Wiener Derby spricht einiges für Grün-Weiß. Hexenkessel wird es keinen geben.

Zum 323. Mal kreuzen die Wiener Großklubs Austria und Rapid heute die Klingen. Gespielt wird um 16.30 Uhr im Ernst-Happel-Stadion ("Heute" tickert live). Die "Veilchen" haben Heimrecht, mehr Fans werden jedoch den Hütteldorfern die Daumen drücken. "Da brauchen wir nur ans Vorjahr denken", schmunzelt Rapid-Goalie Richard Strebinger.

Der Auswärtssektor ist mit offiziell 2.400 Tickets längst ausverkauft. Insgesamt wurden allerdings bescheidene 15.000 Karten im Vorverkauf abgesetzt.

Die Ausgangslage

Rapid hat zuletzt drei Liga-Siege en suite gefeiert und sich auf Tabellenplatz drei geschoben. "Wir sind körperlich und mental voll da", sprüht Kapitän Stefan Schwab vor Selbstvertrauen. "Derzeit sind wir die Nummer eins von Wien. Das wollen wir auch bleiben", legt Coach Goran Djuricin nach.

Die Vorbereitung verlief "entspannt". Einige Spieler machten vor einer Woche einen Ausflug zum Mailand-Derby, am Dienstag stand eine Strongman-Trainingseinheit mit LKW-Ziehen und Reifen-Werfen am Programm.

Anders die Situation in Favoriten. Am Donnerstag setzte es in der Europa League ein 1:3 gegen Rijeka. Davor in der Liga eine herbe 0:3-Abfuhr gegen Sturm. Dazu kommen Teamchef-Gerüchte rund um Coach Thorsten Fink, der auf seinen ersten Derby-Heimsieg noch wartet.

"Gibt keinen Favoriten"

"Wir müssen defensiv gut stehen, wollen in Ballbesitz-Phasen den Weg nach vorne suchen", gibt der Deutsche die (vorsichtige) Marschroute vor. "Das ist ein Spiel mit eigenen Gesetzen, da zählt nicht, was vorher war, gibt es nie einen Favoriten."

Fakt ist: Gewinnt die Austria, ist sie plötzlich wieder zwei Zähler vor Rapid – und hat das Momentum dann drei Tage später im Cup-Achtelfinale auf ihrer Seite.

Dass beide Klubs innerhalb weniger Tage zwei Mal aufeinander treffen, kam in der Fußball-Historie erst acht Mal vor, zuletzt vor 36 Jahren. Rapid konnte noch nie ein "Derby-Doppel" gewinnen.

Wer spielt, wer fehlt?

Rapid kann heute aus dem Vollen schöpfen. Zu seinem Derby-Debüt als Profi kommt "Sechser" Dejan Ljubicic. Djuricin muss nur die Frage klären, ob Joelinton oder Veton Berisha stürmt.

Die Austria muss auf den gesperrten Felipe Pires verzichten. David de Paula fehlt verletzt. Zudem könnte Abdul Kadiri Mohammed, in der Defensive zuletzt ein Unsicherheitsfaktor, eine Pause bekommen.

(ee)