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Nur 2:2! Rapid vergeigt im Derby 2-Tore-Vorsprung

Heute Redaktion
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Drama pur im 322. Wiener Derby! Rapid sah gegen die Austria bereits wie der sichere Sieger aus – doch am Ende entführte die Austria Punkte aus Hütteldorf.

Tore, jede Menge Emotionen, eine Rote Karte und zu allem Überfluss noch eine Spielunterbrechung, nachdem einige Rapid-Fans die Nerven wegschmissen und Gegenstände auf den Rasen warfen – im 322. Wiener Derby zwischen Rapid und der Austria gab es nichts, was es nicht gab.

Schaub schoss die "Grün-Weißen" zunächst mit einem Doppelpack (39., 55.) 2:0 in Führung. Die Rapid-Elf sah wie der sichere Sieger aus – doch der Anschlusstreffer von Prokop brachten die "Veilchen" wieder zurück ins Spiel. Eine Rote Karte von Schrammel (84.) und ein Elfmeter-Tor von Holzhauser (85.) war die Enttäuschung aus Rapid-Sicht perfekt – nur 2:2, auch im dritten Anlauf gelingt dem Rekordmeister kein Heimsieg im Allianz Stadion gegen den Stadtrivalen.

Schaub ließ Rapid-Fans zunächst jubeln

Der Spielverlauf: Von Beginn an drückte Rapid im aufs Tempo. Bereits in der 3. Minute musste Filipovic für die Austria auf der Linie retten. Nach 15 Minuten vergaßen die "Veilchen" nach einer Freistoßflanke von Murg auf Schwab – doch der Rapid-Kapitän setzte den Ball aus kurzer Distanz neben das Tor.

Nach 21 Minute aber die Riesen-Chance für die Austria. Martschinko fand Grünwald, der kam im zweiten Versuch zum Abschluss, aber Wöber blockte den Ball in höchster Not noch ab. In der 39. Minute schlug aber Rapid das erste Mal zu: Schrammel durfte von links unbedrängt flanken, die Austria übersah Schaub, der aus fünf Metern völlig frei zur Führung einnickte. Kurz darauf hätte es eigentlich Elfmeter für Rapid und Rot für Filipovic geben müssen – doch die Pfeife von Schiedsrichter Harkam blieb nach dem glasklaren Elferfoul stumm.

Schaub zum zweiten, aber dann kam Prokop



In Halbzeit zwei traten die Hütteldorfer wieder von Beginn an aufs Gaspedal. Joelinton ließ zunächst noch zwei gute Möglichkeiten liegen (49., 53.), ehe sich Schaub endgültig zum Derby-Helden aufschwang. Serbest vertändelte den Ball, der 22-Jährige, der in dieser Woche erstmals Vater wird, musste ihn dann nur noch ins leere Tor einschieben.

Die Austria wankte jetzt – fiel aber nicht, weil Rapid gleich mehrere gute Gelegenheiten auf das 3:0 ungenützt ließ. Das sollte sich aus grün-weißer Sicht rächen. In der 69. Minute fehlten bei einem Schuss von Prokop nur wenige Zentimeter auf das Anschlusstor für die Austria. Das fiel vier Minuten später: Pires eilte Auer auf und davon, der Brasilianer fand Prokop in der Mitte und dieses Mal verkürzte der Austria-Youngster auf 1:2.

Friesenbichler hatte Austria-Sieg am Fuß



Ein Gegentreffer, der jede Menge Wirkung zeigte bei der Rapid-Elf. Die Austria war plötzlich wie verwandelt, gewann die Oberhand, Martschinko prüfte Strebinger aus großer Distanz (80.). In der 83. Minute der Schock für alle Rapid-Fans. Schrammel legte Prokop im Strafraum, er musste mit Gelb-Rot vom Platz, es gab Strafstoß für die Austria. Holzhauser trat an und verwandelte sicher zum 2:2-Ausgleich.

In der Folge brannten bei einige Rapid-Fans (wieder einmal) die Sicherungen durch. Sie warfen Gegenstände wie Feuerzeuge auf den Rasen, Schiri Harkam unterbrach die Partie und schickte die Spieler zu den Ersatzbänken. Nach einigen Minuten ging es aber weiter – und beinahe wäre die Austria noch als Sieger vom Rasen gegangen. In der Nachspielzeit landete ein abgefälschter Tajouri-Schuss bei Friesenbichler – sein Seitfallzieher ging aber knapp am Tor vorbei. Und so blieb es am Ende beim 2:2-Remis.

Der Live-Ticker zum Nachlesen

(AK)