Rechtzeitig zum Schulstart am Montag heben die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) ihre umfangreichen Sommersperren in Wien und Niederösterreich wieder auf. Das erleichtert vielen Kindern den Schulweg und für zahlreiche Pendler bedeutet es ein Aufatmen. Auch die stark frequentierte S-Bahn-Stammstrecke zwischen Wien Floridsdorf und Praterstern ist ab 1.September wieder in Betrieb.
Der öffentliche Regionalverkehr in Niederösterreich wird durch die Aufhebung der Sommersperren deutlich erleichtert. So soll etwa die Franz-Josefs-Bahn zwischen Wien Franz-Josefs-Bahnhof und Tulln wieder uneingeschränkt fahren. Aber auch die Kremser und die Tullnerfelder Bahn von St.Pölten nach Krems beziehungsweise Traismauer, sollen wieder ohne Einschränkungen nutzbar sein.
Und auch die Laaer Ostbahn zwischen Mistelbach und Laa an der Thaya sowie die Flughafenschnellbahn S7 von Fischamend bis Wolfsthal verkehren ab Montag wieder uneingeschränkt.
Überdies kündigten die Wiener Lokalbahnen an, dass zu Schulbeginn auch die Badner Bahn auf der gesamten Strecke zwischen Wien Oper und Baden Josefsplatz wieder den Normalbetrieb aufzunehmen wird. Die Modernisierungsarbeiten auf dem Streckenabschnitt zwischen der Station Landesklinikum und Baden Josefsplatz wurden abgeschlossen – ab Montag früh fahren dort wieder die typisch blauen Garnituren.
Während einige Regionen Niederösterreichs aufatmen, erfahren jetzt andere deutliche Einschränkungen – ab Montag beginnen nämlich auch neue Sanierungsarbeiten in NÖ: So bleibt die Kamptalbahn im Abschnitt Langenlois bis Sigmundsherberg vom 1.September bis 14.Dezember gesperrt.
Auf der Puchberger Bahn kommt es zu einer Sperre zwischen Bad Fischau und Puchberg, beginnend mit dem 15.September. Der Grund für den Ausfall bis 10.Oktober sind Modernisierungs- und Instandhaltungsarbeiten.
Ähnliches gilt für die Traisentalbahn. Hier bleibt der Abschnitt Traisen–Hainfeld voraussichtlich noch bis Anfang Oktober gesperrt. Die ÖBB versichern aber, auf allen betroffenen Strecken den Schienenersatzverkehr mit Bussen zu gewährleisten.
Seitens der ÖBB wurde mehrfach betont, dass die Modernisierung der Infrastruktur ein fortlaufender Prozess sei, der kurzfristig zu Einschränkungen führe, jedoch langfristig für mehr Zuverlässigkeit und Komfort sorgen werde.
"Die Geduld der Pendler ist am Ende. Die Sommerbaustellen sind vorbei. Jetzt darf es keine Ausreden mehr geben. Die ÖBB muss liefern", sagt Niederösterreichs Verkehrslandesrat und LH-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) dazu. Mit Blick auf den Schulstart am 1. September, fordert er von der ÖBB maximale Pünktlichkeit, Qualität und verlässliche Anschlüsse.
"Wochenlang mussten Fahrgäste massive Einschränkungen durch Zugausfälle, Verspätungen und Anschlussverluste ertragen. Damit muss Schluss sein. Die ÖBB hat eine Bringschuld gegenüber der Bevölkerung", so Landbauer. Besonders auf der Franz-Josefs-Bahn kam es beinahe täglich zu Problemen, auch auf der Südbahn im Knoten Wiener Neustadt haben verspätete Züge ihre Anschlüsse nicht abgewartet.
"Gerade jetzt, wo hunderttausende Schüler und Pendler auf verlässliche Öffi-Verbindungen angewiesen sind, muss die ÖBB beweisen, dass sie die Menschen ernst nimmt", sagt der Politiker. Die Voraussetzungen seien da: Moderne Infrastruktur und abgestimmte Fahrpläne. Jetzt liege es einzig an der ÖBB, diese Qualität auch täglich zu liefern.