Fragt man Michael Gregoritsch nach seinem Tag des Jahres, nennt er mit hoher Wahrscheinlichkeit den 18. November 2025. Der Stürmer kam im ausverkauften Ernst-Happel-Oval beim Spiel Österreich gegen Bosnien in der 59. Minute ins Spiel. Es stand 0:1. "Gregerl" wusste: Trifft er, fährt das ÖFB-Team erstmals seit 28 Jahren wieder zu einer Weltmeisterschaft. Geht die Partie verloren, blüht der große Katzenjammer. Er traf – und stieg zum Quali-Helden auf.
"Ich habe das Tor seitdem sicher 400 Mal gesehen", grinst Gregoritsch, der unter Teamchef Ralf Rangick bereits 17 (!) Treffer erzielt hat.
Über die Weihnachtsfeiertage hat der Goalgetter Zeit, um auszuspannen. "Mama macht traditionell Kastaniencremesuppe, die ist sensationell", verrät der Grazer.
Ein Weihnachtswunsch hat sich bereits erfüllt – und zwar bei der WM-Gruppenauslosung. "Argentinien war mein absolutes Wunschlos. Es ist extrem aufregend, in der Nähe von Südamerika gegen sie zu spielen." Nicht nur das. "Ich habe mir Gruppe J gewünscht – wegen der Spielorte. Kansas City und Dallas haben berüchtigte Stadien, zusätzlich San Francisco."
Gregoritsch hat sich freilich bereits Gedanken über das Turnier gemacht. Er sagt: "Wenn wir an unsere 100 Prozent kommen, ist vieles möglich." Die Ziele? "Es wäre sinnlos zu sagen, wir wollen in die oder die Runde kommen. Weil was ist, wenn wir sie erreichen? Sollen wir dann sagen, jetzt können wir ausscheiden?"
Der 31-Jährige erinnert an einen Talisman. "Wir haben nicht umsonst einen Glücksbringer mit dem WM-Pokal bekommen. Es wäre vermessen, vom Titel zu sprechen, aber die U17 hat es vorgemacht. Wenn wir auf 100 Prozent kommen, gibt es keine Grenzen."