Fussball

ÖFB-Spiele bei Rapid? "Nichts aufzwingen lassen"

Spielt Österreichs Fußball-Nationalteam bald im Allianz Stadion? Das wünscht sich Teamchef Ralf Rangnick. Die Hütteldorfer reagieren abwartend. 

Heute Redaktion
Ralf Rangnick will ÖFB-Spiele bei Rapid Wien austragen, Steffen Hofmann zeigt sich abwartend.
Ralf Rangnick will ÖFB-Spiele bei Rapid Wien austragen, Steffen Hofmann zeigt sich abwartend.
Gepa

Die Stadion-Thematik rund um Österreichs Fußball-Nationalteam nimmt neuen Schwung auf. Denn Teamchef Ralf Rangnick sprach am Mittwochabend bei einem Kongress in den Räumlichkeiten des Hütteldorfer Schmuckkästchens Klartext. 

Rangnick will im Allianz Stadion spielen

"Wir haben hier in Wien mit dem Ernst-Happel-Stadion nur ein größeres Stadion. Und um dort eine gute Stimmung zu erzeugen, musss es ganz voll sein", so der 63-jährige Deutsche laut "90minuten.at", gleichzeitig hielt Rangnick aber auch fest: "Selbst dann ist es nicht gerade furchteinflößend, wenn der Abstand durch die Laufbahn so groß ist. Wenn man im letzten Rang sitzt, braucht man ein Fernglas, um das Spiel zu verfolgen. Deswegen ist das Ernst-Happel-Stadion aus meiner Sicht nicht wirklich geeignet", meinte der Deutsche ungewöhnlich direkt.

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    Der Ausweg könnte nun die Heimstätte von Rapid Wien sein. "Das Allianz Stadion hat mit einer Größe von knapp 30.000 Zuschauern die Möglichkeit, so eine Atmosphäre zu schaffen", so Rangnick, der die Arena mit der Heimstätte von Union Berlin an der alten Försterei verglich. "Wenn die deutsche Nationalmannschaft in einem Qualifikationsspiel gegen Norwegen oder Finnland antreten müsste, dann könnte ich mir vorstellen, dass man im DFB sagt: ,Lass uns an der Alten Försterei spielen´. Für die Fans, den Trainer oder den Vorstand von Union Berlin wäre das eine Ehre, ein Ritterschlag, wenn das Nationalteam dort spielen würde", stellte Österreichs Teamchef klar. 

    Dass es beim harten Kern der Rapid-Fans eine ablehnende Haltung gegen Spiele der ÖFB-Elf im Allianz Stadion gibt, ist Rangnick zwar bewusst, nachvollziehen kann es der Deutsche aber nicht. "Wenn die Fans von Union jetzt sagen würden: ,Nein, nein, das DFB-Team kommt uns nicht ins Stadion rein´", dafür hätte niemand Verständnis, meinte der Deutsche. 

    Hofmann: "Nichts aufzwingen lassen"

    Die Rapid-Verantwortlichen wurden am Donnerstag auf die Vorschläge des rot-weiß-roten Teamchefs angesprochen, reagierten allerdings betont distanziert. "Ich habe den Teamchef gestern gehört. Wir werden das intern besprechen. Es gibt Dinge abzuklären. Ich wünsche mir viele Dinge, manchmal bekommt man sie, manchmal nicht", meinte der neue Rapid-Geschäftsführer Steffen Hofmann. Und fügte den vielsagenden Nachsatz an: "Wir werden uns sicher von niemandem etwas aufzwingen lassen." 

    Das grün-weiße Schmuckkästchen scheint jedenfalls die perfekte Wahl zu sein. Man braucht sich nur an das legendäre "Happel-Loch" und den vorangegangenen Stromausfall im Nations-League-Duell gegen Dänemark zu erinnern. Der ÖFB hat auch die ersten beiden Heimspiele der EM-Qualifikation an das neue Linzer Stadion vergeben.