Eigentlich war die Sache ja klar. Marko Arnautović wurde als überragender Mann des Tages gefeiert. Mit seinen vier Toren brach er den ÖFB-Torrekord von Toni Polster und führte Österreich zu einem 10:0-Sieg gegen San Marino – dem höchsten Sieg in der Verbandsgeschichte. Doch fast schon still und leise überzeugte Nikolaus Wurmbrand gegen die überforderten San Marinesen. Der Rapid-Youngster kam in der 71. Minute für Stefan Posch aufs Spielfeld und erzielte mit seiner ersten Aktion das zwischenzeitliche 8:0.
Doch damit nicht genug. Dem 19-Jährigen wurde die Ehre zuteil, das Rekordtor von Marko Arnautovic, das diesen zum ÖFB-Rekordtorschützen machte und den 10:0-Endstand fixierte, mit einem herrlichen Steilpass vorzulegen.
Für Wurmbrand, der im Frühjahr noch für die U19-Nationalmannschaft spielte, war es ein besonderer Abend: "Das Trikot von heute wird nicht gewaschen, wahrscheinlich hänge ich es im Zimmer auf. Es war einfach ein besonderer Abend, und ich bin sehr glücklich, dabei gewesen zu sein. So kann es weitergehen."
Auf die Frage, ob er bei seinem Debüt nervös gewesen sei, meinte der Wiener ziemlich abgeklärt: "Eine Grundanspannung hat man immer, ein bisschen Nervosität war auch dabei. Aber auf dem Feld ging es nur noch darum, alles zu geben. Wir hatten ja noch ein Ziel: Wir wollten die neun Tore knacken beziehungsweise die zehn Tore."
Eine interessante Aussage von Wurmbrand, der damit zugab, dass die ÖFB-Elf bereits vor dem Spiel den Rekord im Blick hatte. Diese Aussage deckt sich mit dem Verhalten der Spieler: Nach fast jedem Tor holte die Mannschaft den Ball aus dem Tor und ließ dem überforderten „Fußball-Zwerg” keine Luft zum Atmen.
Doch die Rekordnacht ist nun vorbei. Ab sofort richtet das Team von Ralf Rangnick seinen vollen Fokus auf das Auswärtsspiel in Bukarest am Sonntag gegen Rumänien, das mit acht Punkten Rückstand auf die ÖFB-Elf derzeit auf dem dritten Platz liegt.