Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad und dessen Regime ist die Lage in Syrien weiter unübersichtlich – Zehntausende Angehörige religiöser Minderheiten befinden sich derzeit auf der Flucht.
Die unklare Situation vor Ort erschwert dabei auch die Rückholung der Salzburgerin Maria G. und ihrer beiden Kinder aus dem kurdischen Gefangenenlager al-Rodsch – in dem Lager sind hauptsächlich Frauen und Kinder von IS-Kämpfern untergebracht.
Die Österreicherin hatte sich im 2014 der Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen und ist mittlerweile seit fünf Jahren in Syrien in Gefangenschaft – und soll nun in ihre Heimat zurückgebracht werden!
Anfang Oktober hatte das Bundesverwaltungsgericht entschieden, dass das Außenministerium Maria G. und ihre zwei Kindern zurückholen muss. Doch das gestaltet sich aufgrund der aktuellen Lage in Syrien als schwierig.
Wie Ö1 am Mittwoch berichtet, sei die Kommunikation mit den kurdischen Vertretern, die das Gebiet im Norden kontrollieren, derzeit nur eingeschränkt möglich. Experten sprechen sich nun dafür aus, dass schnell gehandelt wird.
"Das Problem ist, dass durch die unmittelbare Bedrohung durch die Türkei und die pro-türkischen Milizen viele von den kurdischen Behörden mit anderen Dingen sehr beschäftigt sind", erklärt Syrien-Experte Thomas Schmidinger im ORF-Radio.
Es könne aber auch sein, dass sich eine Rückholung von "kurdischer Seite verzögert", so Schmidinger, der Maria G. schon mehrfach in dem Gefangenenlager al-Rodsch selbst besucht hat.
Der Politologe appelliert nun an das Außenministerium, rasch zu handeln. Von Seiten des Ministeriums heißt es laut Ö1, man arbeite aktuell an einer Rückführung, aus Sicherheitsgründen könne man derzeit aber nicht mehr sagen.
Dem Experten zufolge sitzen neben Maria G. und ihren Kindern noch mindestens drei Frauen, teilweise auch mit Kindern, sowie zwei Männer, mit österreichischer Staatsbürgerschaft im Norden Syriens in kurdischer Gefangenschaft.