Österreich-Nachbar will Grenzen wieder schließen

Das Coronavirus breitet sich in Deutschland nach wie vor weiter aus. Vor allem die britische Corona-Variante B117 bereitet Politikern und Experten dabei Kopfzerbrechen. Um die Ausbreitung des Virus in den Griff zu bekommen, hat das Land - wie auch Österreich - den Lockdown nun verlängert. Und empfiehlt dies nun auch anderen EU-Ländern.

Sollte diese Empfehlung allerdings nicht in Einklang mit der Europäischen Union erfolgen, dann will Deutschland sogar wieder Grenzkontrollen einführen. Beim Videogipfel der EU-Staaten am Donnerstag will die deutsche Kanzlerin Angela Merkel jedenfalls auf schärfere Maßnahmen drängen.

"Wenn Länder ganz andere Wege gehen sollten, dann muss man auch bis zu dem Äußersten bereit sein und sagen, dann müssen wir auch wieder Grenzkontrollen einführen", stellte Angela Merkel klar, die in letzter Zeit immer mehr zu drastischen Tönen greift.

Nachbarländer müssen "in gleiche Richtung arbeiten"

Laut der Kanzler könnten die Maßnahmen in Deutschland nämlich nur dann funktionieren, wenn es ähnliche Regeln auch in anderen Ländern gebe. "Wir müssen sicherstellen, dass wirklich alle unsere Nachbarländer in die gleiche Richtung arbeiten. Wenn das nicht der Fall ist, müssen wir eben auch Vorkehrungen bei Einreisefragen treffen", so Merkel weiter.

Und weiter: "Dass, was die Bürger hier leisten und wir ihnen auferlegen, darf nicht zunichte gemacht werden, in dem wir das Virus immer wieder eintragen und das ruft nach einheitlichem, europäischen Vorgehen". Bayerns Ministerpräsident Markus Söder stimmt Kanzlerin Merkel zu. Ohne abgestimmte Corona-Politik seinen laut Söder Grenzkontrollen zwingend notwendig.

Karl Lauterbach, SPD-Abgeordneter und Gesundheitsexperte sagt: "Grenzschließungen sind in der Tat etwas, dass wir erwägen müssen. Dass wir in Europa zur Verhinderung der Ausbreitung von B117 mit Grenzschließungen arbeiten müssen". Noch sei es allerdings nicht so weit, stattdessen hofft man weiter auf ein europäisches Prozedere.