Stefan Brennsteiner, Patrick Feurstein, Raphael Haaser und Marco Schwarz greifen heute im WM-Riesentorlauf der Herren für Österreich an.
Bei der letzten Ski-WM in Saalbach 1991 holte der legendäre Rudi Nierlich die Goldmedaille im Riesenslalom. Der Oberösterreicher matchte sich bei der Heim-WM mit Superstar Alberto Tomba. Der Italiener war ein Showman, Nierlich ein Schweiger, der auf der Piste riskierte und Tomba in Topform im zweiten Durchgang schlug.
Obwohl es zwischen den Läufen große Diskussionen gab, ob Nierlich überhaupt starten darf im Finale. An Nierlichs Rennanzug fehlte die Plombe. Den Oberösterreicher ließ die Aufregung kalt. Er riskierte alles, lag kurz vor dem Ziel im Schnee und holte dennoch seine dritte WM-Goldene. Sein legendäres Motto: "Wenn's laft, dann laft's."
Patrick Feurstein, der in dieser Saison in Val d'Isere hinter Marco Odermatt Zweiter war, kennt die legendären Szenen von 1991 gut.
"Es ist unglaublich, wie Nierlich dem Rest voraus war – vor allem technisch", erzählt Feurstein, der Videos und Bilder von Nierlichs Fahrten studierte. "Laut seinen ehemaligen Teamkollegen war der Rudi ein unglaublich geiler Typ. Schade, dass er es nicht mehr erleben darf. Ich bin aber stolz, dass ich die Geschichte an diesem prestigeträchtigen WM-Ort mitschreiben darf."
Nur drei Monate nach Heim-WM-Gold kam der 25-jährige Nierlich bei einem Autounfall in seinem Heimatort in St. Wolfgang im Salzkammergut ums Leben. Nierlich krachte in ein Haus, erlitt einen Genickbruch. Brutal: Nierlichs Vater Günther erwies seinem Sohn als Totengräber den letzten Dienst.
Raphael Haaser, der in Saalbach in der ersten WM-Woche im Super-G Silber holte, kennt die legendären Szenen im Gegensatz zu Feurstein nicht. "Dafür bin bin sechs Jahre zu spät auf die Welt gekommen."
Sein Leben hat sich durch WM-Silber verändert, meint er: "Ich werde jetzt auch in Zivil erkannt. Das passt, gehört dazu."