Österreichs Skisprung-Stars holen die Team-Silbermedaille.
Gepa
Bis zur letzten Gruppe lag Österreichs Quartett Daniel Tschofenig, Maximilian Ortner, Stefan Kraft und Jan Hörl im Teamspringen auf der Großschanze auf Tuchfühlung zu den starken Slowenen, die schon nach dem zweiten Sprung die Führung übernahmen, diese nicht mehr hergaben. Es war dann ein Flug von Schlussspringer Anze Lanisek auf 138,0 Meter, der den Slowenen Gold sicherte. 135,0 Meter von Österreichs letztem Springer Hörl waren zu wenig. 13,4 Punkte trennte die ÖSV-Adler von der ersten WM-Goldmedaille in Trondheim.
"Silber mit Handkuss nehmen"
Nicht nur deshalb herrschten durchaus gemischte Gefühle bei den ÖSV-Adlern. Nachdem Tschofenig, Hörl und Kraft den Gesamtweltcup überlegen anführen, einer aus diesem Trio fix die große Kristallkugel holen wird, waren die Erwartungen – auch im Lager der rot-weiß-roten Skispringer selbst – groß. "Wir sind als Favoriten da reingegangen. Natürlich hätten wir uns gewünscht, heute mit Gold heimzugehen. Aber die Silberne müssen wir mit Handkuss nehmen. Es kann so viel passieren", analysierte Vierschanzentournee-Sieger Tschofenig, der selbst auf der Normalschanze abstürzte, nur 21. wurde und damit auch nicht im Aufgebot für den Mixed-Bewerb landete.
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Ähnlich sah es auch Routinier Kraft, der nun seine bereits 14. WM-Medaille holte. "Natürlich haben wir uns Gold gewünscht, aber die Slowenen haben sich in einen Rausch gesprungen. Der Wettkampf ist nie ganz in unsere Richtung gekippt. Silber muss man echt gewinnen. Da müssen wir am Boden bleiben", erklärte der ÖSV-Routinier. "Eine Medaille war das Ziel, das ist sehr schön", meinte Hörl.
Den größten Jubel gab es noch bei Maximilian Ortner, der seine erste WM-Medaille holte: "Es ist richtig cool. Da werde ich fast ein wenig emotional, bin sehr zufrieden mit dem, was ich geleistet habe und habe einen guten Beitrag zur Silbermedaille geleistet."
"Nicht locker, nicht am Punkt"
ÖSV-Cheftrainer Andi Widhölzl merkte durchaus die Anspannung bei den ÖSV-Stars. "Es iste ein sehr enges Rennen gewesen. Natürlich ist man der Favorit, aber sie sind heute nicht so locker, nicht so am Punkt mit den Sprüngen gewesen. Es hat sich der eine oder andere kleine Fehler eingeschlichen. Sie sind Menschen, keine Maschinen", analysierte der Skisprung-Trainer, schob aber gleich hinterher: "Wir sind zufrieden, es ist eng gewesen. Auch mit Norwegen dahinter." Natürlich sei es "das Ziel" gewesen, den WM-Titel im Team zu erspringen. "Aber die Saison ist cool", so Widhölzl.
"Die besten Sprünge habe ich heute leider nicht gezeigt. Aber so ist der Sport. Es gibt auch solche Tage", meinte ein sichtlich enttäuschter Hörl.
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