Assinger vor Aus?

ÖSV-Chef Stecher: "Dann muss man die Reißleine ziehen"

Die Saga um ÖSV-Damen-Cheftrainer Roland Assinger geht in die nächste Runde. ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher ließ die Zukunft des Kärntners offen.
Sport Heute
14.04.2025, 10:17

Der ÖSV kommt in der Sommerpause einfach nicht zur Ruhe. Nach der harschen Kritik von Tamara Tippler und Weltmeisterin Stephanie Venier an ÖSV-Damen-Cheftrainer Roland Assinger geht es weiter hoch her. Assinger soll vor allem durch seinen rauen Umgangston und strenge Regeln (Handyverbot, festgelegte Schlafenszeiten, Besuchsverbot im Hotel) bei der Mannschaft in Ungnade gefallen sein.

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Noch vor wenigen Tagen hatte ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher Assinger den Rücken gestärkt: "Momentan ist an Roland Assinger nicht zu rütteln, wir stehen zu 100 Prozent hinter ihm." Nun hörte sich das in Sport am Sonntag im "ORF" schon alles ein bisschen anders an.

Sportlerinnen wollen anonym bleiben

So meldeten sich mehrere Athletinnen, die anonym bleiben wollen, bei der "ORF"-Redaktion und sprachen von einem "herabwürdigenden und demütigenden" Umgangston Assingers gegenüber dem Team. Konfrontiert mit den Vorwürfen fand Stecher klare Worte: "Wir vom Skiverband müssen uns definitiv anhören, was das gesamte Damenteam zu den Vorwürfen sagt. Wir werden uns diese Woche zusammensetzen, weitere Gespräche führen und am Ende hoffentlich die richtigen Schlüsse ziehen".

Zunächst wolle man eine gemeinsame Lösung zwischen Assinger und dem Damenteam finden. Eine Entlassung Assingers schloss der zweimalige Olympiasieger inzwischen ausdrücklich nicht mehr aus: "Wenn die Chemie nicht stimmt, muss man die Reißleine ziehen."

"Müssen Schlüsse ziehen"

Schon jetzt habe Stecher mit vielen Athletinnen gesprochen und es sei klar geworden, dass die Dinge nicht so gelaufen seien, wie man sich das gewünscht hätte: "Empathie, Wertschätzung, Respekt und Leidenschaft sind uns sehr wichtig, auch um Vertrauen aufzubauen. Deshalb müssen wir definitiv reagieren und unsere Schlüsse ziehen." Dass sich Stecher langsam von Assinger distanziert, könnte auch an der mangelnden Selbstkritik des Kärntners liegen.

Fehlende Selbstkritik

So zeigte sich der 51-Jährige vor wenigen Tagen in einem TV-Interview überrascht von den Vorwürfen: "Es handelt sich hier um den Hochleistungssport. Da geht es darum, dass man gewinnt." Als Cheftrainer habe er eine Fürsorgepflicht und Verantwortung. Ein Nachsatz lässt tief blicken: "Aus Mitleid lasse ich keine starten."

Die Vorwürfe gegen Assinger, der seit April 2023 ÖSV-Damen-Cheftrainer ist, brachten Tamara Tippler ("Bereits im Startbereich hatte es bei vielen Läuferinnen Tränen gegeben") und Stephanie Venier ("So verliert man die Freude") ins Rollen. Letztere deutete sogar ein mögliches Karriereende an, sollte Assinger im Amt bleiben. Es bleibt abzuwarten, was der ÖSV macht, eine weitere Zusammenarbeit der Ski-Damen mit Assinger scheint zumindest aus heutiger Sicht unwahrscheinlich.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 14.04.2025, 10:19, 14.04.2025, 10:17
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