Wintersport

ÖSV-Heldin bei Ski-WM erlebte früh Schicksalsschlag

Marita Kramer ist die Überfliegerin bei der Nordischen WM in Oberstdorf. Die ÖSV-Aufsteigerin musste früh einen Schicksalsschlag meistern. 

Martin Huber
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Kramer: "Ich kann meinen Fokus schnell auf das Positive richten."
Kramer: "Ich kann meinen Fokus schnell auf das Positive richten."
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Marita Kramer ist die neue Überfliegerin im ÖSV-Team. Bei der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf gewann die Skispringerin Gold mit dem Team und am Sonntag Bronze im Mixed. Im Einzelbewerb wurde es nach einem Jury-Skandal nur "Blech". Die 19-jährige Salzburgerin blieb auch da cool, suchte den Fehler bei sich selbst: "Es war technisch einer meiner schlechtesten Sprünge."

Im Mixed-Bewerb war sie die Punktelieferantin im rot-weiß-roten Team. Zwei sehr gute Sprünge, mit einem 105,5-Meter-Sprung auch die Tageshöchstweite. "Gut, dass die Mädels so stark gesprungen sind", meinte auch Stefan Kraft, der seine zehnte WM-Medaille gewann.

Kramer: "Da bin ich selbst erschrocken"

Mit Bronze um den Hals war bei Kramer vergessen, dass sie im Probedurchgang für einen Schreckmoment sorgte. Sie landete bei 103 Meter, konnte nur mit einer artistischen Einlage einen Sturz verhindern: “Da bin ich selbst erschrocken, da bin ich von einer großen Höhe runter geklatscht."

Sie steckte das weg, bewies wieder einmal Nerven aus Stahl. Die WM-Debütantin war mit 260,2 Punkten die Punktehamsterin für Österreich: “Ich freue mich mega", meinte sie.

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    Kramer ist erst 19 Jahre alt, doch sie musste in ihrem jungen Leben einen Schicksalsschlag meistern. 2008 zog die Familie Kramer von Apeldoorn in den Niederlanden nach Österreich. Die Eltern hatten zwei Söhne und zwei Töchter - eine davon ist Marita. Bei einem Österreich-Urlaub hatten sich die Eltern in den Ort Maria Alm verliebt. Beide wollten sich einen Traum erfüllen und dort ein Hotel eröffnen. Doch nur zwei Jahre später schlägt das Schicksal brutal zu: Die Mutter erkrankt an Krebs und verstirbt. 

    "Wir haben früh mitbekommen, dass man immer weiterkämpfen muss", sagt Kramer heute als WM-Goldmedaillengewinnerin. Ihr Erfolgsrezept auf der Schanze und im Leben: "Ich weiß einfach sehr gut, was ich will und kann meinen Fokus schnell nach vorne und auf das Positive richten." Nachsatz: "Ich wollte schon als Kind immer ganz oben stehen. Ich möchte den Sport jetzt auf den nächsten Level heben und noch mehr Menschen dafür begeistern. Wenn man die Menschen als Sportler inspirieren kann, ist das cool."

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