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ÖFB-Team rüstet sich für "Zlatanisierung"

Heute Redaktion
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Bild: Scanpix Sweden

Wahrend Österreichs Team-Fußballer am Sonntag bis 20.00 Uhr einen freien Tag genossen, liefen im Lager der Schweden die Vorbereitungen auf die Generalprobe für den WM-Qualifikations-Schlagers am Freitag in Wiener Ernst-Happel-Stadion. Die Schweden absolvieren am Montag in Malmö ein Testländerspiel gegen Mazedonien. Beim ÖFB grübelt man derweil, wie Superstar Zlatan Ibrahimovic ausgeschaltet werden kann.

"Vielleicht erhalten wir aber noch ein paar wichtige Aufschlüsse", hoffte ÖFB-Teamchef Marcel Koller im Hinblick auf den Schweden-Test. Der Schweizer kann ab Montag in Wien mit dem gesamten Kader trainieren. Bayern-München-Superstar David Alaba wird erst am Abend ins Geschehen eingreifen. Dazwischen ist eine Pressekonferenz mit dem Champions-League-Sieger und deutschen Double-Gewinner geplant.

Ivanschitz hat Narbe von "Ibra-cadabra"

Andreas Ivanschitz trägt bereits ein ständiges Andenken an Zlatan Ibrahimovic mit sich. Am 27. September 2005 beförderte der damalige Superstar von Juventus im Champions-League-Gruppenmatch den damaligen Rapid-Jungstar mit einem brutalen Check unsanft auf die Laufbahn des Turiner Delle-Alpi-Stadions. Seitdem ziert eine Narbe den rechten Oberarm von Ivanschitz, für den es am Freitag in Wien zu einem Wiedersehen mit dem Superstar der Schweden kommt.

Für Ibrahimovic ist es das erste Duell mit dem ÖFB-Team. Mit dem heimischen Fußball hat "Ibra" schon Bekanntschaft gemacht. In vier Partien gegen den GAK und Rapid verewigte er sich dreimal als Torschütze - zweimal gegen die Wiener und einmal gegen die Grazer.

Dragovic soll sich um Ibrahimovic kümmern

Besonders intensiv dürfte sich diesmal Aleksandar Dragovic um den unberechenbaren Ausnahmekönner kümmern. "Wenn es uns gemeinsam gelingt, Ibrahimovic auszuschalten, dann haben wir einen großen Teil der Arbeit geschafft. Denn für mich ist Ibrahimovic der beste Stürmer der Welt", sagte der FC-Basel-Legionär, der dennoch als Motto ausgab: "Respekt ist angebracht, aber keine Angst."

Bei aller Klasse von Ibrahimovic stellte Marcel Koller auch klar: "Sich nur auf Ibrahimovic zu konzentrieren, das ist eindeutig zu wenig. Ibrahimovic ist natürlich der überragende Spieler und bei jeder gefährlichen Aktion mit dabei. Aber Schweden ist auch eine sehr gute und körperlich robuste Organisation mit zwei Viererreihen." Und auch Kapitän Christian Fuchs warnte davor, den Fokus zu sehr auf Ibrahimovic zu richten: "Man sollte nicht vergessen: die Schweden haben auch noch zehn andere auf dem Feld, die allesamt hohe Qualität haben."

"Gibt Wege, ihn zu limitieren"

Als langjähriger Italien-Legionär kennt Garics Schwedens Superstar am besten von allen ÖFB-Kickern. Schließlich hat Ibrahimovic bei Juventus, Inter Mailand und AC Milan insgesamt sieben Jahre in der italienischen Serie A verbracht. "Ich habe immer sehr gerne gegen ihn gespielt. Je größer der Name des Gegners, umso lieber ist es mir. Kopfballduelle werden wir wahrscheinlich nicht viele gegen ihn gewinnen, aber es gibt andere Wege, ihn zu limitieren", meinte Garics.

Auch Sebastian Prödl bekam es mit Werder Bremen schon zweimal mit "Ibra" zu tun und blickt einem arbeitsreichen Wiedersehen entgegen: "Ibrahimovic hat zweifelsohne sehr viel Talent mitbekommen. Es wird jede Menge Arbeit auf uns zukommen."

Ibrahimovic steht im schwedischen Duden

Zlatan Ibrahimovic hat es sogar in den schwedischen Duden geschafft. Seit dem Jahr 2012 ist das Verb "zlatanieren" im Wörterbuch zu finden und steht für "stark dominieren".

Mit Paris Saint-Germain hat Ibrahimovic vor wenigen Wochen den französischen Meistertitel gefeiert, mit 30 Treffern war er überlegener Torschützenkönig der Ligue 1. In der Champions League war aber im Viertelfinale gegen FC Barcelona Endstation. Mit einer kolportierten Jahresgage von 15 Millionen Euro, die ihm bei Paris die Besitzer aus Katar aufs Konto überweisen, kann Ibrahimovic selbst mit Cristiano Ronaldo mithalten.

In Paris gefiel es ihm in seiner Suite im Hotel Bristol (3.000 Euro pro Nacht) so gut, dass er laut darüber nachgedacht hat, das ganze Haus zu kaufen. Seine Beziehung zu den Medien beschrieb Ibrahimovic in seiner Autobiografie, die in Schweden viele Wochen auf Platz eins der Bestsellerlisten war, folgendermaßen: "Von allem, das über mich geschrieben wird, ist 95 Prozent reine Fiktion."

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