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ÖFB-U21-Team kämpft um letzte EM-Chance
Österreichs U21-Nationalteam kämpft am Freitag in St. Pölten um die kleine Chance an der Teilnahme an der EM kommendes Jahr in Tschechien. Aus den beiden abschließenden Gruppenspielen zu Hause gegen Bosnien und vier Tage auswärts gegen den amtierenden Europameister Spanien müssen zumindest vier Punkte her, um ins Play-off einzuziehen.
Um eine bessere Ausgangsposition hat sich der ÖFB-Nachwuchs im März mit einergebracht. Derzeit liegen die Österreicher sechs Punkte hinter den Spaniern auf Rang zwei. Allerdings spielen nur die zehn Gruppensieger und die vier besten Gruppenzweiten im Oktober um die sieben EM-Tickets. Der Gastgeber ist fix gesetzt.
Für eine U21-EM hat sich Österreich bisher noch nie qualifiziert. "Die Mannschaft kann in diesen beiden Spielen etwas Besonderes erreichen", meinte U21-Teamchef Werner Gregoritsch. Wenngleich die Spanier mit ihrer überragenden Nachwuchs als klare Favoriten gelten. Gregoritsch interessiert vorerst ohnehin nur Bosnien: "Wenn wir das Spiel positiv bestreiten, können wir träumen."
Gregoritsch: "Das Müssen ist bei jungen Spielern nicht gut"
In Bosnien hatten die Österreicher im Vorjahr 2:0 gewonnen. Von einem "Pflichtsieg" will der Trainer aber nichts wissen. Einen solchen gibt es seiner Meinung nach im internationalen Nachwuchsfußball nicht mehr. "Wir wollen etwas erreichen, müssen aber nicht. Das Müssen ist bei jungen Spielern nie gut", erklärte Gregoritsch. Zudem sei Bosnien ein Fußball-Land. "Sie bauen gerade eine neue Mannschaft auf und haben viele gute, junge Spieler."
Einer davon ist der im Sommer zu Rapid gewechselte Srdjan Grahovac. Auf seinen neuen Klubkollegen Florian Kainz wird der bosnische U21-Kapitän in St. Pölten aber nicht treffen. Der Offensivspieler ist ebenso gelbgesperrt wie Trainersohn Michael Gregoritsch. Dafür sind einige ihrer Gefährten mit breiter Brust im Teamquartier in Bad Erlach in Niederösterreich eingerückt.
Coach baut auf Bundesliga-Kicker
Louis Schaub etwa hat zuletzt bei Rapid überzeugt, Grödig-Torhüter Cican Stankovic für kommenden Sommer den Sprung zu Meister Salzburg geschafft. "Viele Spieler sind bei ihren Klubs mittlerweile Stammspieler und haben Erfolgserlebnisse gehabt. Das ist eine positive Entwicklung", sagte Teamchef Gregoritsch. "Es hat sich viel getan im österreichischen Fußball. Unsere Spieler sind auch im Ausland gefragt."
Selbstvertrauen sei in dieser Altersklasse besonders wichtig. Während es auswärts zuletzt sehr gut gelaufen ist, schossen die ÖFB-Youngsters in Heimspielen sogar über das Ziel hinaus. "Da haben wir zum Teil zu viele Tore bekommen. Mit all der Euphorie sind wir zu offensiv aufgetreten und haben die Balance im Spiel nicht gefunden", erklärte Gregoritsch.
Ivica Osim kommt zu Besuch
Gegen die Bosnier soll das nicht mehr passieren. "Wir werden sie sicher nicht unterschätzen. So etwas haben wir ja schon gegen Albanien erlebt", erinnerte der Nachwuchsteamchef, der in St. Pölten einen prominenten Gast erwartet. Die bosnische Trainerlegende Ivica Osim hat sich angekündigt. Der frühere Erfolgscoach von Sturm Graz ist in seiner Heimat als Verbandsberater tätig.