Ofner machte einen Satzrückstand wett und besiegte den an Nummer 13 gesetzten Paul in 2:55 Stunden mit 1:6, 7:5, 6:4 und 7:5 – ein Überraschungserfolg für Ofner, den 165. der Weltrangliste. Damit zog der 29-Jährige zum zweiten Mal nach 2017 in die dritte Runde des Grand-Slam-Klassikers an der Church Road ein.
Gegner in der dritten Runde ist nun der Bulgare Grigor Dimitrow, die Nummer 19 des Turniers, der den Franzosen Corentin Moutet mit 7:5, 4:6, 7:5 und 7:5 geschlagen hatte.
"Irgendwie bin ich in den Tunnel gekommen, habe mich fokussiert. Es war ein gutes Match", strahlte der Steirer abgeklärt, erinnerte sich dann an seine Fersen-Operationen. "Ich hatte ein schwieriges Jahr. Ich bin glücklich, so zurückzukommen, Normal braucht man länger. Als ich im März wieder begonnen habe, hatte ich noch Schwierigkeiten mit meinem Körper. Jetzt hier so zu spielen, macht mich stolz", schmunzelte der 29-Jährige.
Dabei hatte Ofner im ersten Durchgang noch wenig zu melden gehabt. Der Weltranglisten-13. diktierte das Spiel und machte den Durchgang schnell mit 6:1 zu. Ausgeglichener verlief dann der zweite Satz, in dem Paul eine Schrecksekunde überstand. Beim Stand von 4:4 kam der US-Amerikaner bei einem Smash mit dem linken Knöchel schlecht auf, brach sofort den Ballwechsel ab und ließ sich rund acht Minuten lang behandeln. Paul biss auf die Zähne, spielte weiter und stellte noch auf 5:4, ehe Österreichs Tennis-Ass drei Games in Serie machte und den Satzausgleich schaffte – 7:5.
Paul wankte im dritten Satz, das nützte Ofner dann zum frühen Break zum 3:2. Diesen Vorsprung ließ sich der 29-Jährige nicht mehr nehmen, gewann den Satz mit 6:4.
Der vierte Satz verlief ebenso auf Augenhöhe, auch wenn bei Paul die Kräfte merklich schwanden. Ofner behielt in der Entscheidung die Nerven, schaffte das Break zum 6:5. Und nützte seinen ersten Matchball.
