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Ohrenlecken ist der neueste ASMR-Trend auf Twitch

Knabbern, Schlecken und Schmatzen: Wer auf solch betörende Geräuschkulissen steht, kann sich auf Twitch verwöhnen lassen. Es drohen aber Sperren.

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Auf der Streaming-Plattform Twitch gibt es einen neuen Trend. Ear Licking ist der neuste Schrei in der Kategorie ASMR.
Auf der Streaming-Plattform Twitch gibt es einen neuen Trend. Ear Licking ist der neuste Schrei in der Kategorie ASMR.
Screenshot Twitch

Ein prickelndes Gefühl, wenn jemandem ins Ohr geflüstert wird oder das angenehme Kribbeln durch leichte Kopfmassagen: Mit diesen Sinnesreizen ziehen Streamerinnen und Streamer auf Twitch schon länger Zuschauer an. Nun hat sich der Trend weiterentwickelt: Ear Licking, also Ohrenlecken, ist die neuste Form der beliebten ASMR-Streams.

Wer es noch nicht kennt: ASMR steht für Autonomous Sensory Meridian Response und bezeichnet die oben erwähnten Sinnesreize, die eine entspannende Wirkung auf den Rezipienten haben. Fast schon wie Gänsehaut. Die sensible Wirkung auf das Gehirn hilft einigen Leuten sogar beim Einschlafen. Doch nicht jeder reagiert gleich drauf.

ASMR-Streamer nutzen ein hochsensibles Mikrofon, welches jedes kleinste Geräusch aufnimmt. Hier mit einem Silikon-Ohr, um das Ear Licking noch intensiver zu simulieren.
ASMR-Streamer nutzen ein hochsensibles Mikrofon, welches jedes kleinste Geräusch aufnimmt. Hier mit einem Silikon-Ohr, um das Ear Licking noch intensiver zu simulieren.
Twitch

Das Geräusch, wie am Ohr geschleckt und geknabbert wird scheint momentan jedoch besonders Aufsehen zu erregen. Einige Streamerinnen und Streamer nutzten die Chance – und kassierten wegen leicht sexueller Tendenzen einen Ban.

OnlyFans boomt

Ein Beispiel sind Kaitlyn "Amouranth" Siragusa and Jenelle "Indiefoxx" Dagres. Beide sind keine fremden Namen in der Twitch-Szene. Sie gerieten schon öfters wegen expliziten Streams auf die schwarzen Liste – aber nie wirklich lange. Diesmal zeigten sie sich leicht bekleidet oder in Yoga-Hosen, während sie eine schleckfreudige Ohrkulisse für die Zuschauer schafften.

Dafür wurden beide für einige Tage gesperrt. Amouranth ist mittlerweile zurück und streamt weiterhin ASMR-Content: Diesmal aber brav am Schreibtisch. Die Sperrung stört sie soweit nicht: "Seit dem Ban habe ich 587 neue OnlyFans-Abonnenten", schreibt sie auf Twitter.

Keine Plattform für solche Inhalte

Der größte Teil der Twitch-User ist sich einig: Die Streaming-Plattform hat keinen Platz für solchen Content. Primär sei alles rund um Gaming und E-Sport erwünscht, auch Musik, Kunst, Kreatives Schaffen und Lifestyle finden ihren Platz. Trotzdem gehören Kategorien wie Hot Tubs und ASMR zu den beliebtesten auf der Plattform.

Twitch selber hat bisher keinen Kommentar zur Situation abgegeben. Wie immer entscheiden sie individuell, was passt und was nicht. In einem Blog-Post zum Hot-Tub-Hype gaben sie aber bekannt, dass ihr Team bezüglich Moderation der Inhalte noch viel Arbeit vor sich hat . Nun zeigt ein weiteres Beispiel, wieviel Arbeit hier noch tatsächlich vor ihnen liegt.

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