Ab sofort erhältlich

"Oida!" – mit diesem Buch lernen Migranten OÖ-Dialekt

Nicken, lächeln, nix verstehen – so geht es vielen Migranten im Dialekt-Dschungel. Ein frisch erschienenes Lehrbuch verspricht jetzt Orientierung.
Oberösterreich Heute
01.12.2025, 05:00
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Migranten lernen Hochdeutsch – scheitern im Alltag aber oft am Dialekt. Genau dort setzt Dominik Klinger (44) an. Der Oberösterreicher, der seit Jahren Menschen aus aller Welt die regionale Mundart näherbringt, veröffentlicht nun sein erstes eigenes Buch: "Wos host g'sogt?". Schon im Februar präsentierte er in "Heute" das erste Probekapitel.

Die Idee dahinter: Viele Neu-Österreicher können Deutsch, aber im echten Leben – im Wirtshaus, am Fußballplatz, in der Arbeit – wird sofort in Dialekt gewechselt. "Dann bleibt oft nur nicken und lächeln", sagte Klinger. Als Deutschtrainer habe er das unzählige Male erlebt. Deshalb startete er vor einigen Jahren eigene Kurse.

Zwölf goldene Regeln für OÖ-Dialekt

Jetzt folgt der nächste Schritt: Ein komplettes Lehrbuch samt Hörbeispielen, Alltagsszenen und leicht verständlichen Erklärungen. Denn: "Grammatik pur wär' ein bisserl fad", erklärt Klinger im neuerlichen Gespräch mit "Heute". Das Buch entstand in Zusammenarbeit mit einem ehemaligen Kursteilnehmer – Matej Rajtár.

Im Buch zeigt die beiden, dass der oberösterreichische Dialekt strengen Regeln folgt – auch wenn viele "Dosigen" das zum ersten Mal schwarz auf weiß sehen. Warum aus "kalt" immer "koit" wird und aus "gelb" "göb", kann auch bei Einheimischen für Aha-Momente sorgen.

"Wir haben zwölf goldene Regeln definiert." Allein damit sei man schon einen großen Schritt weiter. Die größte Herausforderung beim Schreiben: Wörter zu finden, die in allen Vierteln funktionieren. Denn manches sagt man nur im Innviertel, anderes nur im Mühlviertel.

Geschenk für "Lieblings-Ausländer"

Im Kursbuch warten auch Übungen rund um die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von "Oida!" und eine überraschend lange Liste an Dialekt-Ausdrücken für "betrunken". Weil Mundart gern etwas derber rüberkommt, gibt's sogar eine eigene Seite voller Schimpfwörter. "Wir haben uns eh zusammengerissen", lacht Klinger.

Für die Autoren ist "Wos host g'sogt?" ein Einsteigerwerk. "Vor 2030 wird es sicher kein nächstes Level geben", meint Klinger. Wenn das Buch gut ankommt, könne es aber irgendwann eine Niederösterreich-Version geben. "Wos host g'sogt?" ist ab sofort erhältlich – und eignet sich laut Klinger perfekt als originelles Weihnachtsgeschenk.

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