Mitten in der kalten Jahreszeit, wenn am Oedtersee in Traun (Bez. Linz-Land) längst niemand mehr badet, überrascht die Stadt mit einer Warnung, die man eher aus dem Hochsommer kennt. Ausgerechnet jetzt richtet man einen dringenden Appell an alle Besucher – und kündigt eine drastische Maßnahme an.
Der Grund dafür liegt Monate zurück – "Heute" berichtete: Im Sommer kam es am See zu mehreren Fällen von Zerkariendermatitis – juckenden Hautreaktionen, die durch winzige Parasiten verursacht werden. Diese gelangen über einen natürlichen Kreislauf zwischen Wasserschnecken und -vögeln ins Wasser.
Und von den Wasservögeln gab es heuer besonders viele. Die Stadt erklärt offen, dass die Überpopulation am See den Parasitenbefall massiv begünstigt hat. Ein Grund dafür dürfte gewesen sein, dass die Vögel von vielen Badegästen gefüttert werden.
Die Stadt verweist auf ihrer Website nämlich eindringlich auf das ganzjährige Fütterungsverbot: "Wir fordern Sie auf, sich zum Wohle der Tiere und zum Erhalt unseres schönen Badesees daran zu halten!" Selbst bei ausgezeichneter Wasserqualität – wie sie am Badesee herrscht – könne es ansonsten nämlich zum Zerkarienbefall kommen.
Jetzt muss die Stadt Konsequenzen ziehen: "Um die Situation künftig bestmöglich einzudämmen, ist eine Regulierung des Wasservogelbestands notwendig", heißt es auf Facebook. Konkret bedeutet das: Wie auch schon 2016, ist "erneut der Abschuss von Wasservögeln geplant".
Die Jagd übernimmt die Trauner Jagdgenossenschaft, Feuerwehr und Wasserrettung unterstützen mit Booten. Das Gebiet wird dafür abgesperrt. Der genaue Zeitpunkt wird aus Sicherheitsgründen geheim gehalten. Die Stadt stellt klar: "Es geht dabei um den Erhalt des ökologischen Gleichgewichts."