15 Jahre nach dem Massenstart bei den olympischen Winterspielen in Vancouver, hat das Internationale Olympische Komitee dem Österreicher Christoph Sumann die Bronzemedaille zugesprochen.
Der Franzose Martin Fourcade bekommt nachträglich Gold, weil dem Russen Ustjugow die Medaille aberkannt wurde. Silber geht an den Slowaken Pavol Hurajt. Der Grund: Ustjugow war in den russischen Staatsdopingskandal bei den Winterspielen 2014 verwickelt. Schon damals wurde Österreich mit Staffelmitglied Christoph Sumann im Team-Bewerb von Sotschi vom dritten auf den zweiten Platz vorgereiht.
"Entscheidend ist, dass das System hartnäckig geblieben ist. Auch wenn es lange gedauert hat, ist es wichtig, das sauber zu Ende zu bringen. Der Gerechtigkeit wurde Genüge getan", sagte Sumann, der mittlerweile als Sportlicher Leiter Biathlon im österreichischen Skiverband arbeitet. "Die Emotionen sind leider verloren gegangen, aber wir werden die Medaillen trotzdem gebührend nachfeiern."
Im Mai dieses Jahres hat das Schweizer Bundesgericht zwei Einsprüche von Ustjugow gegen die Entscheidungen des Internationalen Sportgerichtshofes (CAS) abgelehnt. Es ging um seine Dopingsperre und die Annullierung aller Wettkampfergebnisse. Das war seine letzte rechtliche Möglichkeit. Danach wurden alle Resultate von Ustjugow zwischen 24. Jänner 2010 und dem Ende der Saison 2013/2014 gestrichen.
Die jetzige Entscheidung des IOC zur Neuvergabe der Medaillen war nur noch Formsache. Gemeinsam mit den Organisatoren vor Ort und dem Biathlon-Weltverband (IBU) wird das IOC anbieten, die neuen Medaillen bei einer Zeremonie im Rahmen der Spiele 2026 in Mailand/Cortina zu überreichen.
"Als wir erstmals von der Disqualifikation erfahren haben, hat mich Martin Fourcade kontaktiert. Er ist Teil der IOC-Athletenkommission und hat erfahren, dass die Neuvergabe im Rahmen der Olympischen Winterspiele 2026 in Antholz erfolgen könnte. Das wäre natürlich eine coole Bühne – und danach würden wir im Austria House in Cortina feiern", sagte Sumann.
Die IBU geht davon aus, dass die Russen rund um die Heimspiele in Sotschi 2014 beim Staatsdoping Daten im Moskauer Kontrolllabor manipuliert haben. Bei Ustjugow wurden außerdem Auffälligkeiten im Blutpass entdeckt.