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Olympia-Drama! Stadlober erklärt Auszucker im ORF

Heute Redaktion
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Es war das rot-weiß-rote Olympia-Drama! Teresa Stadlober verirrte sich am Weg zu Silber im 30 km Langlauf. Papa Alois flippte im ORF aus. Jetzt klärt er auf.

"Sie ist falsch gelaufen, scheiße! Verdammte Hütte noch einmal. Wo ist sie denn hingelaufen jetzt? Hattigucki noch einmal. Alles aus - mein Gott na", schimpfte Alois Stadlober wie ein Rohrspatz. Man kann es ihm schwer verdenken.

Silber hergeschenkt

Seine Tochter Teresa hatte durch eine Unkonzentriertheit die Silber-Medaille beim Olympischen 30-Kilometer-Langlauf vergeben. Stadlober lief ein sensationelles Rennen, ehe sie bei Kilometer 21 in einen anderen Kurs abbog und fast einen Kilometer Umweg nahm.



"Ich dachte, eine Welt bricht zusammen"

Alois hatte die undankbare Aufgabe, die bitteren Momente live im ORF zu kommentieren. Er flippte aus. Jetzt spricht er erstmals darüber. "In der Kabine dachte ich, da bricht eine Welt zusammen", sagte in der "Kleinen Zeitung". "Was du nicht hast, hast du nicht. Mit einer Medaille hättest du vielleicht neue Sponsoren."

Angehört hätte er sich seinen Live-Kommentar noch nicht.

"Ich bin raus aus der Kabine, habe mir nur gedacht, dass ich zur Teresa muss. Ich habe zwar gesehen, dass eine Kamera da ist, aber ich habe mir gedacht: Na gut, ist mir scheißegal, ist halt so."



"Ich habe mir gedacht: Halt die Gosch'n"


Dass er live auf Sendung war, sei kurzfristig sogar ein Vorteil für ihn gewesen: "Ich hätte wohl mehr mit dem Schicksal gerungen, wäre ich nicht in der Kabine gewesen. Aber die Zuschauer sehen das nüchtern, da kann ich nicht jammern: Ich habe mir gedacht: Halt die Gosch'n, weil wenn einer beim letzten Tor einfädelt, dann hat er auch verloren. Aber es ist schwer alles zu unterdrücken. Und da hab ich dann ein paar Mal laut gesagt: A Wahnsinn …"

"Sie weinte – da weinte ich auch"

Richtig hart sei die Begegnung mit der Tochter nach dem Rennen gewesen: "Das war hart. Beim TV-Interview hat sie alles locker genommen, gestrahlt – und dann weint sie, wenn sie herkommt. Und dann weine ich auch. Da bin ich weich, wenn wer 'reat' – dann kann ich gleich 'mitrean', und das war auch so."

Weltweite Schlagzeilen schrieb seine Tochter mit dem fatalen Irrtum. "Ich hätte diese Bekanntheit lieber anders erreicht, mit der Silbermedaille. Aber ich habe noch nie so viele Nachrichten am Handy bekommen. Alles sagten: Bau sie auf, drück sie. Klar ist: Das wird sie ein Leben lang begleiten. Beim nächsten Rennen werden die Trainer sagen: ,Teri, weißt eh, da geht es rechts und nicht links' – sie wird es wegstecken."

(Heute Sport)