Olympiasieger vernichtet Thiem mit harter Kritik

Dominic Thiem beendet das Tennis-Jahr als Nummer fünf der Welt. Er stand 2017 bei jedem Grand-Slam-Turnier zumindest im Achtelfinale, scheiterte bei den French Open erst in der Vorschlussrunde, holte in Rio seinen achten ATP-Titel, verlor beim Masters in Madrid erst im Endspiel, qualifizierte sich für das Saison-Finale in London – und kletterte zwischenzeitlich im Ranking auf Rang vier.

Dem gegenüber stehen vor allem in der zweiten Saisonhälfte einige bittere Pleiten. Die blieben offensichtlich im Gedächtnis von Marc Rosset hängen.

"Kein einziger Fortschritt"

Der Schweizer, der 1992 Olympia-Gold holte, kritisiert Thiem scharf. "Dominic Thiem war eine noch größere Enttäuschung als Alex Zverev. Ehrlich gesagt, habe ich im vergangenen Jahr keinen einzigen Fortschritt in seinem Tennis gesehen", poltert der 47-Jährige.

"Es gibt Spieler, die nicht sehr spektakulär waren, aber Fortschritte gemacht haben – bei ihm sehe ich aber nichts. Nimm Milos Raonic. Er hat seinen Return verbessert und die Rückhand stabilisiert. Wir spürten eine Verbesserung, wir konnten merken, dass der Kerl an bestimmten Bereichen des Spiels arbeitet. Aber das scheint für den Österreicher nicht der Fall zu sein."

Turnierplanung schuld?

Ein Grund dafür soll laut Rosset die unglückliche Turnierplanung sein. "Thiem könnte ebenfalls Fortschritte machen, aber nicht, indem er 26 Turniere im Jahr spielt oder vor Wimbledon wieder nach Istanbul fährt. Seine Entwicklung wird von einem anderen Programm abhängen, das sich insbesondere auf die 13 größten Turniere konzentriert. Mit Trainingszeiten und dem Wunsch, den Ball früher auf der Rückhand zu nehmen. Er muss aufhören, sich jedes Mal zurückzuziehen."

(red)