Sport

Politiker aus Ungarn feiert Koks-Party auf Adria-Schiff

Heute Redaktion
Teilen
Zsolt Borkai im Vordergrund 2015 in seiner ehemaligen Funktion als Präsident von Ungarns nationalem Olympischen Komitees. Rechts zu aktiven Zeiten als Turner. Links ein vergleichsweise sehr harmloser Ausschnitt des geleakten Bildmaterials, als er schon Bürgermeister von Györ war.
Zsolt Borkai im Vordergrund 2015 in seiner ehemaligen Funktion als Präsident von Ungarns nationalem Olympischen Komitees. Rechts zu aktiven Zeiten als Turner. Links ein vergleichsweise sehr harmloser Ausschnitt des geleakten Bildmaterials, als er schon Bürgermeister von Györ war.
Bild: picturedesk.com

Ein Sex-Skandal erschüttert Ungarn. Ein Blogger leakt eindeutige Videos von Olympiasieger Zsolt Borkai. Für den Bürgermeister von Györ stehen Regionalwahlen an.

Jetzt hat auch Ungarn seinen eigenen "Ibiza-Skandal". Auch wenn diese geleakten Bilder auf einer Yacht in der Adria gedreht wurden, es sich nicht um den Vizekanzler sondern den Bürgermeister von Györ handelt. Der Sex-Skandal um Zsolt Borkai von der Regierungspartei Fidesz erschüttert dennoch das ganze Land.

Auch, weil es sich nicht nur um einen Politiker handelt. Borkai ist ein ehemaliger Sport-Held. Einst vergötterten ihn die Fans für seinen Olympiasieg 1988 in Seoul (Pauschenpferd). Jetzt erntet der der einstige Turner für die jüngsten Enthüllungen scharfe Kritik und viel Spott. Borkai war auch Präsident des ungarischen Nationalen Olympischen Komitees.

Der Skandal

Eine Woche vor den Regionalwahlen tauchten mehrere Sex-Videos auf. Sie zeigen Borkai in eindeutigen Situationen. Ebenfalls zu sehen: Jede Menge alkoholischer Getränke und weißes Pulver – für ungarische Medien handelte es sich mutmaßlich um Kokain.

Dem Politiker wird vorgeworfen, dieses ausschweifende Gelage durch Steuergeld finanziert zu haben. Die Echtheit der Bilder, die aus dem Frühling 2018 stammen, bestreitet Borkai nicht. Er wehrt sich aber gegen die Vorwürfe, dass Steuerzahler für seinen Adria-Trip bezahlt hätten.

Ähnlich wie in der Ibiza-Affäre, deckte ein anonymer Blog den Skandal auf und verbreitete die Videos. Nach eigenen Angaben handle es sich um einen ehemaligen Vertrauten des Bürgermeisters. Aus dem Blog stammen auch die Vorwürfe des Steuergeld-Missbrauchs.

Borkai: "Ich habe einen Fehler gemacht, aber es ist schon lange her und meine Familie weiß davon. Sie stehen zu mir. Ich habe diese Reisen nicht mit Staatsgeld finanziert." Zurückgetreten ist er

noch nicht.

Mehr zum Thema