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Kindergärtner fürchten Corona-Kollaps wegen Omikron

Die hoch ansteckende Omikron-Variante und die ohnehin angespannte Lage in den Kindergärten sorgt beim Personal für Zukunftsängste.

Clemens Pilz
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Kindergartenpädagogen Daniel Granögger und Judith Hintermeier
Kindergartenpädagogen Daniel Granögger und Judith Hintermeier
zVg

Die Stimmung bei Wiens Elementarpädagogen war schon einmal besser. "Es ist sehr frustrierend, weil wir haben seit anderthalb Jahren eine Pandemie und es machte den Eindruck, dass sich niemand um die Kindergärten schert", erzählt Daniel Granögger, Pädagoge in einer städtischen Einrichtung. Der 38-Jährige bemängelt, den Hort- und Betreuungseinrichtungen fehle ein konsequentes Testprogramm und er befürchtet, das System könnte mit der zunehmenden Verbreitung der Omikron-Virusvariante kollabieren: "Allein im letzten Monat sind bei uns vier Kolleginnen an Corona erkrankt. Wir haben schon seit Jahren zu wenig Personal und jetzt kommen noch mehr Ausfälle dazu."

Auch für die Eltern wachse die Belastung. Bei Auftreten eines Omikron-Falles müssen sämtliche Kontaktpersonen, also auch Kinder, für 14 Tage in Quarantäne. "Viele Eltern sind verzweifelt. Sie wissen nicht, wie sie von zu Hause aus ihrer Arbeit nachgehen sollen, sie haben keinen Urlaubsanspruch mehr und können ihre Kinder nicht daheim betreuen. Hier müssen wir Aufklärungsarbeit leisten und über Angebote wie die Sonderfreistellung von vier Wochen informieren."

Ruf nach einheitlicher Strategie

Granögger fordert daher eine Testpflicht für sämtliche Kindergartenkinder und eine einheitliche Strategie für ganz Österreich. Denn die Elementarpädagogik ist derzeit Ländersache. "Es wäre eine gute Idee, wenn sich das Bildungsministerium auch der Kindergärten annimmt und nicht nur über die Schulen nachdenkt."

In das gleiche Horn stößt auch Pädagogin Judith Hintermeier. "Die Kindergärten werden leider nicht als erste Bildungseinrichtung gesehen, sondern als Aufbewahrungsstelle, was sehr schade ist. Für uns sind die Länder zuständig und nicht das Bildungsministerium, daher gibt es einen Fleckerlteppich bei den Maßnahmen." Kurzfristig fordert auch sie eine Teststrategie für Kleinkinder, etwa verpflichtende Lollipop-Tests. "Mittelfristig brauchen wir mehr Budget, mehr Ausbildungsstellen und kleinere Gruppen."

Belastung für Mitarbeiter steigt

Die Belastung für die Mitarbeiter sei in den letzten Jahren durch die Corona-Pandemie jedenfalls stark angestiegen. "Es sind viele neue Aufgaben dazugekommen, wie das Desinfizieren, Checklisten zu führen, Administratives, die Koordination mit den Gesundheitsbehörden und so weiter. Das ist eine große Herausforderung." Auch sie befürchtet bei zunehmender Verbreitung der Omikron-Variante Engpässe in der Kinderbetreuung und die Schließung vieler Gruppen und Einrichtungen wegen Quarantänebestimmungen.

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