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ÖOC streicht Dinko Jukic sämtliche Fördergelder

Heute Redaktion
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Das Österreichische Olympische Komitee gab am Mittwoch seine Evaluierung des Förderkaders für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro bekannt. Unter anderem wurde Schwimmer Dinko Jukic herabgestuft, er bekommt ab sofort keine Fördergelder mehr.

Nach der Blamage von London 2012, als Österreich keine einzige Medaille erringen konnte, gab es ein ordentliches Gewitter im österreichischen Sommersport. Unter der Leitung von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel wurde für die Spiele in Rio ein Fördersystem für Spitzensportler geschaffen.

Dieser ist in vier Bereiche unterteilt: Einzelsportler, Paralympics, Teams und Hoffnungen. Sportler und Teams, die sich in den ersten drei Kategorien befinden, gehören zum Medaillenkader erhalten die höchsten Förderungen. Sportler im Hoffnungskader erhalten weniger. Basierend auf den Saisonleistungen ist ein Auf- und Abstieg in den Förderstufen möglich.

Kein Geld für Jukic

Jukic war bis Mittwoch in der höchsten Kategorie eingestuft und kassierte laut Schröcksnadel seither 40.000 Euro an Förderungen. Er fällt nicht nur aus der höchsten Förderungsstufe, ihm wurden sämtliche Gelder für die Zukunft gestrichen. "Wie für jeden gilt auch für ihn: Wenn er die Leistungen erbringt und ihn der Verband für den Kader vorschlägt, dann gibt's einen Weg zurück", so Schröcksnadel.

Jukic nahm im laufenden Jahr bislang lediglich an vier Wettbewerben teil, . Auch soll der 25-Jährige überlegen, die Nation zu wechseln und  für sein Heimatland Kroatien an den Start zu gehen .

Schrott fliegt ebenfalls aus Medaillenkader

Von bisherigen Medaillenkader-Athleten wurde auch der gebürtige deutsche Triathlet Thomas Springer aus der Förderung genommen. In den Kader Hope (Hoffnung) herabgestuft wurden die Peking-Olympia-Dritte Violetta Oblinger-Peters (Kanu, Wildwasser-Slalom), Hürdensprinterin Beate Schrott, die Schützinnen Stephanie Obermoser und Lisa Ungerank sowie Triathlet Luis Knabl. Beach-Volleyballerin Doris Schwaiger, die ihre Karriere beendet hat, wurde aus der Förderung genommen.

Barbara Hansel als ihre Nachfolgerin an der Seite von Stefanie Schwaiger wurde insofern Vertrauen geschenkt, als sie eine der acht Neu-Aufnahmen im Medaillenkader ist. Allerdings muss das Duo laut Informationen bei einer Pressekonferenz in Wien im Jahr 2015 gewisse Ergebnisse bringen, um in der Förderung zu bleiben. Gleiches gilt u.a. für den neu aufgenommenen, eingebürgerten Gewichtheber Sargis Martirosjan und Judoka Bernadette Graf.

Max-Theurer steigt auf, verzichtet aber auf Förderung

Vom Hope- in den Medaillenkader aufgestiegen sind die Segler David Bargehr/Lukas Mähr, vom Team-Kader kommen die Beach-Volleyballer Clemens Doppler/Alexander Horst, und vom Team Rot-Weiß-Rot so wie Hansel auch Schütze Andreas Scherhaufer. Victoria Max-Theurer ist auch neu in der obersten Kategorie, die Dressur-Reiterin verzichtet aber auf eine Unterstützung. Schröcksnadel: "Es wäre aber dumm, wenn sie eine Medaille macht, aber nicht im Kader ist."

Neuerungen in den Teams betreffen im Tischtennis die Aufnahme von Chen Weixing bzw. Li Qiangbing sowie beim LG-Vierer der Ruderer die Hinzunahme von Matthias Taborsky anstatt Markus Lemp und Dominik Sigl. Das Handball-Nationalteam der Männer bleibt gefördert. Das der Frauen wurde schon im Sommer eliminiert, da keine Chance mehr auf ein Rio-Ticket besteht. Das Hockey-Nationalteam der Herren ist nach wie vor im Hope-Kader.

Wiesberger und Zaiser im Hoffnungskader

In den Hope-Kader wurden nicht nur fünf Aktive vom Medaillenkader heruntergestuft, sondern auch zehn vom Team Rot-Weiß-Rot hinaufgenommen. Darunter sind die Schwimm-EM-Dritte Lisa Zaiser und Kira Grünberg, EM-Finalistin im Stabhochsprung. Auch Judoka Ludwig Paischer fand Aufnahme. Neu dabei ist Golfer Bernd Wiesberger. Tennis-Ass Dominic Thiem müsse erst einmal die für ein Olympia-Ticket erforderlichen zwei Davis-Cup-Einsätze absolvieren.

Aus dem Hope-Kader in das Team Rot-Weiß-Rot "gefallen" sind die Leichtathleten Andreas Vojta, Lukas Weißhaidinger und Gerhard Mayer sowie die Mountainbiker Elisabeth Osl und Alexander Gehbauer. Siebenkämpferin Ivona Dadic und Edines Kurtovic (Taekwondo) fielen heraus. Letztlich wurde der Para-Kader der Behindertensportler auf 15 Athleten aufgestockt. Neu sind Wolfgang Eibeck und Thomas Frühwirth (jeweils Rad) sowie Schwimmerin Sabine Weber-Treiber.

Klug nennt Medaillenkandidaten

Sportminister Gerald Klug betonte, dass von seinem Ministerium jährlich fünf Millionen Euro in die Spitzenförderung fließen. Die hoffnungsvollsten Sportarten für die nächsten Sommerspiele hat er schon ausgemacht. "Segeln, Rudern, Kanu, Tischtennis, Judo und Beach-Volleyball - das sind die Kernsportarten, auf die wir setzen." ÖOC-Präsident Karl Stoss hob hervor, dass die aktuellen Kader ausschließlich durch die Leistungen der Aktiven definiert sind.

APA/red