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ORF-Boss über Flaschen: "Ja, es stört Zuschauer"

Heute Redaktion
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Vincent Kriechmayr boykottiert deutsche TV-Stationen. ORF-Sportchef Hans-Peter Trost strebt das Flaschenverbot hierzulande nicht an.
Vincent Kriechmayr boykottiert deutsche TV-Stationen. ORF-Sportchef Hans-Peter Trost strebt das Flaschenverbot hierzulande nicht an.
Bild: GEPA-pictures.com

Deutsche TV-Stationen sorgen mit einem Flaschen- und Dosenverbot bei Ski-Interviews für Aufregung. ÖSV-Stars boykottieren die Sender. Im ORF bleiben die Flaschen erlaubt, der Boss versteht aber beide Seiten.

Das Flaschenverbot beschäftigt den Ski-Weltcup. ÖSV-Athleten boykottieren ZDF und ARD, seit die beiden Free-TV-Sender den Ski-Stars Flaschen und Dosen als Werbeflächen bei Interviews untersagen.

So blieb Super-G-Sieger Vincent Kriechmayr dem ZDF in Gröden fern, gab seine Siegerinterviews nur bei Sendern, die ihm seine Flasche einer österreichischen Molkerei erlauben.

Beim ORF sind die Flaschen und Dosen erlaubt. Für die Athleten geht es um viel Geld. Viele sind vertraglich verpflichtet, die Logos der Sponsoren auf diesem Weg gut sichtbar zu platzieren.

Bei der "Krone" lässt ORF-Sportchef Hans-Peter Trost am Samstag durchklingen, dass sich an dieser Handhabung nichts ändern werde. Aber: "Ja, es gibt negative Reaktionen der Zuschauer, es stört die Menschen tatsächlich."

Er bezeichnet den Umgang mit dieser Form der Schleichwerbung als einen "Balanceakt". Derzeit sei nicht geplant, an der "entspannten Sichtweise" im ORF etwas zu ändern.

Trost mahnt aber: "Sollte das Ganze doch einmal überhandnehmen", müsse man womöglich das Gespräch mit Sportlern und Verbänden suchen.