ORF-Kritiker

Nanu, wird die ORF-Sportberichterstattung plötzlich kritisch? Wo normal mit Spielern und Funktionären Polonaise getanzt wird, auf einmal hinterfragt? Fast konnte man Sonntagnachmittag diesen Eindruck gewinnen, als der ORF-Reporter Austrias Sportdirektor zur Leistung allgemein und zum Tormann speziell interviewte.

Doch nur fast, denn die Analysen waren näher betrachtet nicht kritisch, sondern unsachlich. Austrias Spiel hatte keinen Glanz, war aber taktisch und läuferisch sehr in Ordnung. Am Ende stand die Tabellenführung. Und Almer-Ersatz Hadzikic hielt im Pappel-Stadion den Sieg fest. Dass Franz Wohlfahrt da für die TV-Kritik null Verständnis hatte, verstehe ich.

Skurril war zudem, dass ORF-Mann Pariasek die Wohlfahrt-Konter sichtlich unangenehm waren. Einzige Reaktion: peinliches Grinsen. Da fehlt es offenbar an tieferer Kenntnis der Materie – die sich beim Pendeln zwischen Ski-Events, Fußball-Übertragungen und Gala-Abenden zugegebenerweise aber nur schwer aneignen lässt. Mein Tipp an den ORF: Lasst die Experten analysieren, nicht die Moderatoren.