So leben Schauspieler

ORF-Star: "Ich fühle mich ganz oft fehl am Platz"

"Vorstadtweiber"-Darstellerin Proschat Madani gewährt in ihrem zweiten Buch "Leben spielen" Einblicke in ihr bewegtes Berufsleben.
Sandra Kartik
25.09.2025, 05:45
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Ihre Berufswahl hat Proschat Madani im Laufe ihrer mehr als 35-jährigen Karriere immer wieder hinterfragt. "Ich behaupte, dass ich keine typische Schauspielerin bin. Ich beobachte lieber aus der Distanz. Ich fühle mich ganz oft fehl am Platz, bin aber dennoch wahnsinnig froh, dass ich diesen Beruf ausübe", sagt die 57-Jährige im "Heute"-Gespräch. In ihrem neuen Buch "Leben spielen" (Molden) beleuchtet sie, was die Faszination von Bühne und Leinwand für sie bedeutet, was sie anderseits aber auch abstößt.

"Es kostet mich nach wie vor Überwindung und Kraft, vor ein Publikum zu treten", gibt der "Vorstadtweiber"-Star zu. Für Madani ist es nicht das Bad im Licht der Schweinwerfer, das sie erfüllt. "Ich muss aus meiner Komfortzone raus", so ihr Antrieb. Das erlebte sie zuletzt im Film "What a Feeling", in dem sie eine freigeistige, lesbische Frau spielt, die sich in eine frisch von ihrem Mann Getrennte (Caroline Peters) verliebt.

"Mit dem Alter kommt Gelassenheit"

Madani, die privat schon lange mit Regisseur Harald Sicheritz glücklich ist, beschäftigt sich derzeit stark mit der Frage: Wie lebt man gut? "Man muss sich sein Schicksal zumuten. Die Angst vor der Angst ist manchmal viel schlimmer, als sich dem zu stellen, was ist. Das Wesentliche können wir nicht kontrollieren. Sich dieser Tatsache hinzugeben, eröffnet einen Raum, den man sich gestalten kann", so eine ihrer wichtigsten Erkenntnisse. Schmunzelnd fügt sie aber hinzu: "Das bedeutet natürlich nicht, dass ich das immer umsetze. Es hilft aber, die Richtung zu wissen."

Mit dem Älterwerden hadert die Mutter einer erwachsenen Tochter nicht. "Man hat keine Angst mehr, etwas zu versäumen. Ich hab das Gefühl, ich muss nicht mehr dazugehören", sieht sie einen wesentlichen Vorteil. "Mit dem Alter kommt eine gewisse Gelassenheit." Außerdem stellt der ORF-Star fest: "Man steht jetzt viel mehr dazu, dass man verwundbar ist. Das ist sehr befreiend."

Madani bald in Amazon-Hitserie

Ab 7. November ist Madani auch in der erfolgreichen Amazon-Serie "Maxton Hall – Die Welt zwischen uns" zu sehen. "Es ist ein unglaubliches Geschenk, dass ich vom Schauspielen leben kann, denn es ist ein Hungerleider-Beruf", wird sie deutlich. "Es geht aber dabei um Themen, die uns alle betreffen: Wahrhaftigkeit, Authentizität, Empathie, Fantasie und Kreativität. Es gibt nichts, was wir in unserem Beruf tun, was nicht für alle von Interesse ist."

{title && {title} } sk, {title && {title} } Akt. 25.09.2025, 08:03, 25.09.2025, 05:45
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