Fernsehen soll wieder attraktiver werden, vor allem für jüngere Zuseher. Mit einem breitgefächerten Sport-, Film-, Serien-, Info- und Show-Angebot hat sich der ORF nun trotz Sparkurs breit für die nächste Saison aufgestellt. "Wir haben viele budgetäre Herausforderungen, aber so viel tolles Programm wie lange nicht", läutete ORF-Generaldirektor Roland Weißmann die Präsentation der Neuerungen am Dienstag unter dem Motto "Miteinander" am Küniglberg ein.
"Nächsten Mai blickt die Welt auf Österreich, auf Wien, auf den ESC. Ich freue mich riesig darauf, die Song-Contest-Community in Österreich begrüßen zu dürfen", nennt er gleich eines der größten TV-Highlights 2026. Finanziell profitiert das Mega-Musikevent im Fernsehen auch von der Verschiebung von "Dancing Stars" und "Die große Chance der Blasmusik" auf 2027. Am 20. Februar kann das heimische TV-Publikum bei "Vienna Calling – Wer singt für Österreich?" auch erstmals wieder live mitentscheiden, wer beim ESC antreten soll. Über die Moderatoren der Vorentscheidungs-Show und des Song Contests selbst ließ sich Weißmann allerdings noch nichts entlocken.
Der ORF setzt neben den sportlichen Groß-Events 2026 wie den Olympischen Winterspielen in Cortina D’Ampezzo und der Fußball-WM in den USA und in Kanada, auch verstärkt auf den Bereich "Fiction". Das Comeback der Kult-Serie "Kommissar Rex" mit neuen Ermittlern wird nach Ostern 2026 ausgestrahlt und ist dabei eines der Highlights. Der neue TV-Kriminalist Ferdinand Seebacher wird darüberhinaus auch im Film "Herzklang – Zurück zu mir" neben Schlagerstar Melissa Naschenweng zu sehen sein und durch die frische, fiktionale Dokureihe "True Stories" führen. "Er ist unser Shootingstar 2026", betont ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz.
Ebenfalls zurück kommt auch eine andere Hit-Serie: "Braunschlag 1986" von David Schalko mit Robert Palfrader und Nicholas Ofczarek, sowie "Weber & Breitenfuß" mit Roland Düringer und Alfred Dorfer. Neue Staffeln der ORF-Serien "Biester", "School of Champions", "Alles finster", sowie von "Soko Linz", "Der Bergdoktor", "Bergretter", "Blind Ermittelt" und "Die Fälle der Gerti B." sind ebenfalls für nächstes Jahr programmiert.
Nach mehr als 20 Jahren gibt es auch ein nostalgisches Wiedersehen mit dem ersten True-Crime-Format im deutschsprachigen Fernsehen: 2026 planen ORF, ZDF und SRF zwei Ausgaben von "Aktenzeichen XY... ungelöst" live am Mittwochabend.
Auch Barbara Karlich, die "Godmother of Talk", so Groiss-Horowitz, kommt nach dem Aus ihrer Sendung für ein neues Format zurück. Im November startet "Barbara Karlich unterwegs", bei dem die beliebte Moderatorin Menschen in ganz Österreich besucht und mit ihnen über ihr Leben spricht. Zudem wird auch Vera Russwurm wieder moderieren: Die Talk-Queen führt Ende des Jahres durch eine Show zu "70 Jahre TV".
Was bei Streaming-Anbietern bereits hervorragend funktioniert, wird nun auch im ORF ein größeres Thema: Mini-Serien komme verstärkt. So sollen besonders junge Zuschauer unter 40 Jahren mit "Pflegeleicht" angesprochen werden, einer Produktion, die das Leben junger Pfleger in den Mittelpunkt stellt. Auch auf die Event-Serie "Gnadenlos" mit Martina Ebm als gefallene Polizistin und Laurence Rupp in den Hauptrollen ist man im ORF stolz, ebenso wie auf "Mozart/Mozart" mit Verena Altenberger und Philipp Hochmair und "Hundertdreizehn" mit Robert Stadlober.
Zwischen Weihnachten und Silvester wird erstmals "Die große Universum-Show" mit Mirjam Weichselbraun gezeigt, eine Quiz-Sendung zum Erfolgsformat. "The Americas", eine bildgewaltige Doku über Nord- und Südamerika wird von Palfrader gelesen und läuft zur Fußball-WM ebendort. "Es wird sicher nicht fad", verspricht der Schauspieler. "Es wird das Jahr der großen Emotionen. Unser Ziel ist es, Menschen zu berühren, zu verbinden und zu inspirieren – über alle Kanäle hinweg", so die Programmdirektorin abschließend.
