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Orman im Talk: "Rapid hat Thun unterschätzt"

Heute Redaktion
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Wenn es um den FC Thun geht, gibt es in Österreich nur einen Experten: SC Simmering-Stürmer Alen Orman. Der ehemalige österreichische Nationalspieler sprach im "Heute.at"-Talk über die Chancen der Rapidler beim heutigen Duell (ab 18.30 Uhr im Live-Ticker), seine Freundschaften zum FC Thun und wem er die Daumen drückt.

), seine Freundschaften zum FC Thun und wem er die Daumen drückt. 

Alen Orman ist in seiner Fußballkarriere weit herumgekommen. Über den schaffte der gebürtige Bosnier den Sprung ins Ausland. Er kickte in Antwerpen, vier Saisonen bei Hibernian in Edinbrough und schließlich in der Saison 2005/06 beim FC Thun. Im Nachhinein betrachtet eines der erfolgreichsten Jahre des Alen Orman, qualifizierte sich der kleine Schweizer Verein doch für die Champions League. Alen Orman bestritt alle sechs Gruppenspiele in der Königsklasse für die Schweizer. "Wir wurden damals Gruppen-Dritter, spielten im UEFA Cup weiter", erinnert sich Orman. Dort war aber Endstation gegen den HSV. 

, doch der Effekt war der gleiche. "Ich habe damit gerechnet, dass Rapid den FC Thun unterschätzen wird, und so ist es auch gekommen. Die Schweizer haben sich zurückgezogen, konnten auf Konter spielen und das kommt ihnen einfach entgegen."

Familiäres Umfeld in Thun

Wenn Alen Orman von seiner Zeit in Thun erzählt, kommt der gebürtige Bosnier ins Schwärmen: "Das ist ein kleiner, aber sehr familiärer Verein. Dort habe ich es so erlebt, dass es einfach viel ruhiger zugeht." Auch die Fans der Schweizer waren für Alen Orman nie negativ: "Auch wenn wir einmal ein Match verloren hatten, sind wir immer freundlich empfangen worden. Der Verein war aber auch auf die Champions League konzentriert, da ist eine Niederlage in der Liga nicht so schlimm gewesen", erzählt der Stürmer. Trotzdem sind die Erwartungen in Thun sehr hoch: "Die wollen immer oben mitspielen, vorne dabei sein." 

"Thun ist in den letzten Jahren abgestiegen, wieder aufgestiegen und gerade erst wieder so richtig auf die Beine gekommen. Sie sind hingefallen und wieder aufgestanden, haben es eben wieder in die Europa League geschafft", erzählt der 36-jährige. Nachdem der Kontakt in die Schweiz etwas eingeschlafen war, freut sich Orman darauf, alte Bekannte in Wien zu sehen. "In letzter Zeit haben wir wieder mehr Kontakt, ich werde die Mannschaft auch im Hotel besuchen, habe mir schon ein Treffen auf einen Kaffee mit dem sportlichen Leiter Andreas Kerber ausgemacht."

Rückspiel unter anderen Vorzeichen in Wien

"Das Rückspiel in Wien wird ganz anders", prophezeit Alen Orman, "Rapid muss gewinnen, muss das Spiel machen. Und dass auf Naturrasen gespielt wird ist sicherlich ein Nachteil für die Schweizer." Das Grün könnte laut Alen Orman der entscheidende Faktor werden: "Die Rapidler haben sich schwer getan auf dem Kunstrasen in Thun, das wird jetzt umgekehrt sein. Für Rapid ist es sicher schwerer, als Hauptstadt-Klub und Rekordmeister stehen die immer unter Druck, das ist in Thun anders."

Geht es um die Aufstiegschancen, ist es für Alen Orman eine einfache Rechnung: "Rapid hat nur Chancen auf den Aufstieg, wenn sie gewinnen, so werden sie auch das Spiel anlegen." Spricht er von den Chancen der Schweizer, kommt bei Alen Orman der ehemalige Thun-Spieler durch, da spricht er von seinem Ex-Verein als "wir": "Wenn wir einen Punkt aus Wien mitnehmen, können wir noch vom Aufstieg träumen." Doch Alen Orman weiß selbst auch: "Ernsthafter Aufstiegskandidat ist nur der Sieger der Partie. Rapid muss auf drei Punkte gehen, so wie Thun auch, aber Thun kann mit einem Unentschieden auch leben." 

Rapid wird kommen, Thun auf Fehler hoffen

Alen Orman hat eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie das Spiel am Donnerstag verlaufen wird: "In der ersten Halbzeit werden sich die beiden Teams abtasten, in der zweiten Hälfte muss Rapid Risiko nehmen und Thun wird auf die Fehler der Grün-Weißen warten."  Das Spiel wird der ehemalige Thun-Legionär natürlich im Stadion verfolgen. Auf die Frage nach einem Tipp schmunzelt Orman: "Ich tippe auf ein Unentschieden. 1:1, aber wenn es ein 2:2 wird, habe ich auch nichts dagegen", lacht der 36-jährige. 

Aktuell spielt Orman beim und der niederösterreichischen Landesliga sind beim 36-jährigen bereits eingetroffen.